Milan X mit 3D V-Cache: AMDs Stapelspeicher-Epyc überragen Intels Xeons
Bis zu 1,5 GByte an L3-Puffer in einem System: Die Epyc 7003X nutzen 3D V-Cache für hohe Leistungssteigerungen bei ausgewählter Software.

AMD hat die Epyc 7003X alias Milan X angekündigt, die eine leistungsgesteigerte Version der regulären Epyc 7003 alias Milan sind: Neu ist der sogenannte 3D V-Cache, der als erweiterter L3-Puffer agiert und dort die Performance drastisch steigert, wo die Datensätze eine entsprechende Größe aufweisen.
Der 3D V-Cache heißt so, weil es sich um einen SRAM-Bausteine handelt, welcher vertikal oben auf die bisherigen Prozessor-Chips gestapelt wird; dieses Vorgehen wird in der Branche allgemein als 3D-Stacking bezeichnet. Im Falle der Epyc 7003 gibt es bis acht Octacore-Dies, die besagte L3-Cache-Erweiterung erhalten.
Im Falle des Epyc 7763 als bisherigem Topmodell etwa kommen alle Compute-Chips zusammen auf 256 MByte als Ausgangsbasis, sprich 32 MByte pro Die. Der 3D V-Cache wiederum ist ein mit 7 nm gefertigter SRAM-Baustein, der per CoW-Verfahren (Chip-on-Wafer) auf jedes Octacore-Die gelegt und dank Kupferadhäsion damit verbunden wird. Die elektrische Kopplung erfolgt über TSVs, also sehr feine Durchkontaktierungen.
1,5 GByte an L3-SRAM
Jedes 3D-V-Cache-Die weist 64 MByte auf, womit sich der L3-Cache pro Compute-Chip verdreifacht und ein 64-kerniger Prozessor wie der Eypc 7773X über satte 768 MByte verfügt; AMD spricht gar von werbewirksamen 1,5 GByte bei einem Dual-Sockel-System. Zum Vergleich: Ein solches kann bis zu 8 TByte an DDR4-Speicher adressieren.
Kerne | Takt | L3-Cache | Speicher | TDP | Preis | |
---|---|---|---|---|---|---|
Epyc 7773X | 64 + SMT | 2,2 GHz bis 3,5 GHz | 768 MByte | DDR4-3200 | 280 Watt | $8.800 |
Epyc 7573X | 32 + SMT | 2,8 GHz bis 3,6 GHz | 768 MByte | DDR4-3200 | 280 Watt | $5.590 |
Epyc 7473X | 24 + SMT | 2,8 GHz bis 3,7 GHz | 768 MByte | DDR4-3200 | 240 Watt | $3.900 |
Epyc 7373X | 16 + SMT | 3,05 GHz bis 3,8 GHz | 768 MByte | DDR4-3200 | 240 Watt | $4.185 |
AMD gibt an, dass die Epyc 7003X bei technischen Berechnungen wie CFD (Computational Fluid Dynamics), EDA (Electronic Design Automation), FEA (Finite Element Analysis) und Strukturanalysen bis zu 66 Prozent schneller rechnen als die Epyc 7003. Konkret wurde ein 16-kerniger Epyc 7373X mit einem 16-kernigen Epyc 73F3 verglichen, wobei Ersterer die RTL-Verifizierung eines Chip-Designs entsprechend beschleunigen soll.
Großer Vorsprung auf Intel
Verglichen zu zwei 40-kernigen Xeon Platinum 8380 (Ice Lake SP) sollen zwei 64-kernige Eypc 7773X zwischen 44 und 96 Prozent schneller sein; zwei 32-kernige Epyc 7573X wiederum liegen AMD zufolge 23 bis 88 Prozent vor zwei 32-kernigen Xeon Platinum 8362.
Die Epyc 7003X sind Sockel-kompatibel zu den Epyc 7003, auch die maximale thermische Verlustleistung von 280 Watt ist identisch. Zu den ersten Kunden gehört Microsoft, deren Azure HBv3-Systeme sollen im Laufe der Woche verfügbar sein. Wie die hauseigenen Benchmarks zeigen, beschleunigen die CPUs wenig überraschend speicherlimitierte Anwendungen teils massiv. Die relative Performance steigt Microsoft zufolge in HPC-Workloads zwischen 19 und 78 Prozent.
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Ist doch aus seltenen Erden...
... als mein ARMX6 Heimrechner RAM hat. Und selbst auf x86 Desktop-PC sind aktuell 8 bis...
Der billigste Clickbait hat funktioniert, hooray!