Mikron MIK32: Russische Firma baut RISC-V-Microcontroller

Die offene Befehlssatzarchitektur RISC-V ist zwar in Desktop-CPUs nach wie vor kaum vorhanden, sie ist dagegen aber derzeit immer noch besonders beliebt für Microcontroller (MCU) wie etwa den MIK32 des russischen Herstellers Mikron(öffnet im neuen Fenster) , über den das Magazin CNX-Software(öffnet im neuen Fenster) berichtet. Der Mini-Chip ähnelt demnach aktuellen ARM Cortex M0+ wie STMicros STM32L0.
Immerhin handelt es sich bei dem MIK32 um eine 32-Bit-MCU, die auf dem RISC-V-Profil RV32IMC aufbaut. Der darin genutzte CPU-Kern verfügt über 32 Register, eine Multiplikationseinheit und Debugging-Zugriff. Die CPU taktet mit bis zu 32 MHz. Dem zur Seite stehen 16 KByte RAM, 8 KByte EEPROM sowie ein OTP-ROM mit 256 Byte Speicher.
Als Schnittstellen stehen SPI, I2C und UART bereit. Hinzu kommen zwei 16-Bit-GPIO-Ports und ein 8-Bit-GPIO-Port. Der Chip verfügt ebenso über ADC- und DAC-Bausteine, Timer, Interrupt-Controller, Temperatursensoren, eine Energieverwaltung sowie eine Steuereinheit für eine Echtzeituhr. Darüber hinaus können kryptografische Berechnungen beschleunigt werden, wozu AES sowie offenbar auch das aus Russland stammende Gost gehören.
Russland setzt vermehrt auf RISC-V
Mikron bietet zusätzlich zu dem eigentlichen MCU auch noch ein Breakout-Board, das etwa über Ethernet und einen SD-Kartenslot verfügt und dazu dient, Code für den Chip zu entwickeln. Dem RISC-V-Ambassador Florian Woh zufolge(öffnet im neuen Fenster) stammt das Design des Mikrocontrollers offenbar von dem russischen SoC-Designer Syntacore, der auch schon an größeren RISC-V-Designs arbeitet, welche sich für Bildungs- und Regierungseinrichtungen eignen sollen. Mit den MCUs und eventuell weiteren Abstufungen von RISC-V-Designs verschiedener Leistungsklassen könnte die russische Chip-Wirtschaft so weiter unabhängig werden.