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MIG gefördert: Telekom ist erster Mieter bei Vodafones Vantage Towers

Das Funklochamt MIG hat zusammen mit Vantage Towers und DFMG Deutsche Funkturm die ersten beiden geförderten Funktürme errichten lassen. Vodafone will nicht auf den Mast.
/ Achim Sawall
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Funkloch im Gruselwald: Ob Trolle und Geister den Bau erschwerten? (Bild: Deutsche Telekom)
Funkloch im Gruselwald: Ob Trolle und Geister den Bau erschwerten? Bild: Deutsche Telekom

Vantage Towers von Vodafone hat einen der beiden bundesweit ersten Mobilfunkmasten eingeweiht, die von der Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft (MIG) gefördert wurden. Wie der Mobilfunkturmbetreiber am 23. November 2023 bekannt gab, ist bisher nur die Deutsche Telekom als Mieter auf dem rund 30 Meter hohen Stahlgittermast in Möhnesee (Nordrhein-Westfalen) aktiv.

Aus mit den Vorgängen vertrauten Kreisen war zu hören, dass Voda­fone hier vorerst nicht aktiv werden wolle, weil die Zufüh­rung der Signal­lei­tungen "zu aufwendig" sei, berichtete das Onlinemagazin Teltarif(öffnet im neuen Fenster) .

Der Sendemast wird nach Inbetriebnahme rund 60 Haushalte und einen Ferienpark (Natur­park Arns­berger Wald) mit Mobilfunk versorgen. Vantage Towers erhielt im November vergangenen Jahres (PDF)(öffnet im neuen Fenster) den Förderbescheid für den Mast in Möhnesee und setzte das Bauvorhaben damit schnell um.

Abgelegener Standort in Bayern

Den anderen Mobilfunkmast baute die Telekom-Tochter DFMG Deutsche Funkturm(öffnet im neuen Fenster) in der bayerischen Marktgemeinde Lam im Landkreis Cham auf. Die Gemeinde liege in einem wenig besiedelten ländlichen Gebiet, das durch seine Topografie sehr schwer mit Mobilfunk zu versorgen sei, erklärte der Betreiber.

Die Fläche für den neuen Mobilfunkmast liegt zudem abgelegen und die Zuwegung sowie der Bau wurden durch ein angrenzendes Wasserschutzgebiet und den zuletzt einsetzenden Schneefall erschwert. "Die baulichen Herausforderungen und damit verbundenen Kosten sind extrem hoch. Hier setzt das Förderprogramm an" , sagte der Geschäftsführer von DFMG Deutsche Funkturm, Bruno Jacobfeuerborn.

Zudem veröffentlichte die MIG, allgemein als Funklochamt bezeichnet, den 50. Förderaufruf für die Errichtung eines geförderten Masts. Damit soll ein weißer Mobilfunkfleck in Lockweiler-Vogelsbüsch im Kreis Merzig-Wadern im Saarland geschlossen werden.

Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Digitales und Verkehr, sagte: "Wir sind gemeinsam mit den Tower Companies, den Mobilfunknetzbetreibern und der MIG stolz darauf, dass fast zeitgleich innerhalb eines Jahres nach erfolgtem Zuwendungsbescheid Masten stehen und eine Versorgung durch die Mobilfunknetzbetreiber möglich wird."

Ernst Ferdinand Wilmsmann, MIG-Geschäftsführer, erklärte: "Mit den beiden Projekten in Lambach im Kreis Cham und in Möhnesee im Kreis Soest haben wir erstmals die gesamte Förderkette durchlaufen."

Im Rahmen des MIG-Förderprogramms errichtet Vantage Towers im nächsten Jahr einen weiteren Funkmast in Lind, Rheinland-Pfalz, für den das Unternehmen im Januar 2023 den Zuschlag erhielt. Mit dem Mobilfunkförderprogramm des Bundes wird die Errichtung des Masts und dessen Betrieb für eine Dauer von sieben Jahren gefördert. So bringen die Mobilfunknetzbetreiber nach Fertigstellung des geförderten Masts ihre Antennen zu festgelegten, durch die Förderung der passiven Infrastruktur insgesamt günstigeren Konditionen an, um den weißen Fleck damit auszuleuchten.

Funklochamt sucht weiße Flecken

Die MIG verbrauchte im Jahr 2022 selbst rund 30 Millionen Euro für Verwaltungskosten. Die Gesellschaft soll weiße Flecken in Deutschland ausfindig machen , die gar nicht mit Mobilfunk oder nur mit 2G versorgt sind und bei denen zudem keine Ausbauverpflichtungen bestehen. Die weißen Flecken werden für einen geförderten Mobilfunkausbau vorbereitet.

Dabei erfolgt die Standortsuche und -vorbereitung. Musterverträge, die Grundstücke für geförderte Standorte bereitstellen könnten, werden vorbereitet. Erst wenn das Grundstück vorvertraglich gebunden und die technische Vorplanung erfolgt ist, wird ein Förderaufruf veröffentlicht.


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