Ein offeneres Windows 10 ist der Weg zur Zielgruppe
Statt auf weitere geschlossene Systeme zu setzen, geht Microsoft mittlerweile den entgegengesetzten Weg. Auf der Entwicklerkonferenz Build 2021 hat CEO Satya Nadella die nächste Generation von Windows 10 angekündigt. Damit gemeint ist die optische Überarbeitung und Vereinheitlichung von Windows 10. Neue Symbole, Fensterdesigns und Funktionen kommen im Jahr 2021 noch auf uns zu.
Das Betriebssystem soll moderner, aber auch offener werden. Komponenten wie das Windows Subsystem for Linux und das zu Linux und Unix kompatible Windows Terminal könnten eine größere Entwicklercommunity für Microsofts Betriebssystem gewinnen. Mehr Entwickler bedeuten mehr Software für Windows 10, was wiederum die Beliebtheit bei der Käuferschaft steigert.
Microsoft arbeitet zudem weiter an einer Windows-10-on-ARM-Implementierung, die über recht unperformante Emulation hinausgeht. Konkurrenzprodukte wie Apples M1-SoC zeigen, wie viel Potenzial in der ARM-Architektur stecken kann. Bis Microsoft dort ankommt, muss allerdings viel Arbeit geleistet werden. Produkte wie das Snapdragon Developer Kit von Qualcomm könnten dabei helfen, mehr Entwickler für diesen Zweck zu gewinnen.
Den Microsoft Store attraktiver machen
Noch wichtiger kann der Ansatz sein, den Microsoft Store weniger restriktiv zu machen. Dieser ist seit dem Release von Windows 10 kaum in seiner Beliebtheit gestiegen und Konkurrenzprodukten wie Google Play und Apples App Store noch immer unterlegen. Wie bereits erwähnt, war das auch immer ein wichtiger Grund, warum eigentlich ambitionierte Projekte wie Windows 10S von vornherein zum Scheitern verurteilt waren.
Der neue Store soll sich nicht mehr an das starre Format der UWP-Umgebung halten. Kunden sollen ihre Projekte etwa auch als .exe- oder .msi-Pakete veröffentlichen können - zwei der am meisten verwendeten Dateiformate in Windows. Außerdem werden Zahlungsplattformen und -Dienste Dritter akzeptiert. App-Entwickler können so ihre eigenen Gewinne aus In-App-Käufen zu einhundert Prozent behalten.
Abseits davon will Microsoft den eigenen Umsatzanteil drastisch reduzieren. Den Anfang machen Games, die eine wichtige Priorität der Windows-Community sind. Statt bisher 30 Prozent Anteil sollen künftig 12 Prozent an Microsoft gehen. Das könnte für Spielestudios eine enorme Motivation sein, den Microsoft Store als primäre Verkaufsplattform noch vor Alternativen wie Steam zu nutzen.
Mehr Angebot im Store bedeutet auch mehr Interesse der Nutzerschaft, die ihn verwendet. Erst dann wären Projekte wie Windows 10X und Windows 10S erfolgsversprechender. Und wer weiß, eventuell versucht es Microsoft mit Windows 10X erneut? Wir würden uns das auf den ersten Blick vielversprechende OS und ein Dual-Screen-Gerät definitiv näher anschauen wollen.
IMHO ist der Kommentar von Golem.de. IMHO = In My Humble Opinion (Meiner bescheidenen Meinung nach).
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Microsoft: Windows 10X hätte nicht funktioniert |
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Jup, da stimme ich dir zu. Ich kenne zwar den Windows Store nicht, und auch iOS nicht...
Leider gibt es bei Linux dann doch noch den einen oder anderen Punkt, wo man etwas...
+1
Der Marktanteil wird über den Markt gemessen und nicht darüber, was draussen noch an...