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Microsoft: Wieso hat Windows ein Menü zum Erstellen leerer Dateien?

Microsoft-Entwickler Raymond Chen beantwortet die Frage, warum das Menü "Neues Element" in Windows 10 und Windows 11 überhaupt existiert.
/ Oliver Nickel
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Windows 10 und Windows 11 bedürfen manchmal einer Erklärung. (Bild: Microsoft/Montage: Golem.de)
Windows 10 und Windows 11 bedürfen manchmal einer Erklärung. Bild: Microsoft/Montage: Golem.de

Bei manchen Elementen in Windows-Betriebssystemen fragen sich User immer wieder, wozu es diese Funktion überhaupt gibt. Das gilt etwa für das Kontextmenü Neues Element, das bei einem Rechtsklick auf eine leere Fläche im Windows Explorer genutzt werden kann. "Warum existiert überhaupt ein Menü, mit dem sich leere Dateien erstellen lassen?" , fragt auch Microsoft-Entwickler Raymond Chen. Er hat die Antwort(öffnet im neuen Fenster) parat.

Nicht alle wissen, dass bestimmte Dateitypen mit bestimmten Programmen zusammenhängen. Als Beispiel nennt Chen das Bitmap-Bildformat. "Es gibt da ein Programm namens Paint im Zubehörordner des Startmenüs, um eine neue BMP-Datei zu erstellen" , schreibt er im Blog-Post. Das Kontextmenü sei eine zusätzliche Alternative dazu.

Kopieren existierender Dateien unterbinden

Tatsächlich scheinen viele Menschen laut Chen neue Dateien zu erstellen, indem sie existierende Dateien des gleichen Datentyps suchen, diese kopieren und den Inhalt löschen. Bei Textdateien funktioniert diese Methode auch recht zuverlässig. "Tatsächlich hat der Xerox Star (der Vorgänger moderner GUI-Interfaces) Dokumente erstellt, indem ein existierendes Dokument kopiert wurde" , schreibt Chen. Ein moderneres Beispiel ist das Erstellen von Prozessen in einer Unix-Umgebung. Per Fork werden dabei existierende Prozesse geklont und anschließend deren Inhalt mittels exec gelöscht.

Die wirre Sortierung hat einen Grund

Das Menü soll diesen Schritt überflüssig machen, kann aber auch auf andere Art praktisch sein: User können Dateien an bereits dafür vorgesehenen Orten erstellen, ohne innerhalb des Programms, sei es Word, Photoshop oder Notepad, erst dorthin navigieren zu müssen. "Für Menschen in einer dokumentenzentrierten Welt sind Programme nicht das, worüber sie nachdenken" , schreibt Chen.

Doch warum sind die Optionen innerhalb des Kontextmenüs so offensichtlich willkürlich sortiert? Auch darauf hat Chen die Antwort(öffnet im neuen Fenster) bereits vor einigen Jahren gegeben. Windows 10 und auch Windows 11 sortieren die Einträge nicht nach dem Menünamen, sondern nach der Dateiendung, also etwa .accb, .bmp, .docx und .txt. "Das ist einfach ein Artefakt der Implementation. Vielleicht ändert sich das irgendwann" . In Windows 11 ist das zumindest noch nicht der Fall.


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