Microsoft vs. Opera: Streit um Browser mit der längeren Notebook-Akkulaufzeit
Zwischen Microsoft und Opera ist ein Streit darum entbrannt, welcher Browser die längere Notebook-Akkulaufzeit schafft. Beide Unternehmen haben eigene Tests veröffentlicht, in denen ihre jeweiligen Browser am längsten durchhalten.

Wenn ein Hersteller sein eigenes Produkt mit denen der Konkurrenz vergleicht, ist immer Skepsis angebracht. Microsoft und Opera haben solche Tests gemacht und wollen damit beweisen, dass der jeweils eigene Browser mit den Ressourcen des Computers besonders schonend umgeht und so eine möglichst lange Notebook-Akkulaufzeit erreicht.
Opera mit speziellem Stromsparmodus erschien diesen Monat
Anfang des Monats hatte Opera die neue Version seines Browsers vorgestellt und mit Opera 38 gibt es einen speziellen Stromsparmodus, der eine möglichst lange Akkulaufzeit erreichen soll. Vor allem geöffnete Tabs im Hintergrund sollen den Akku weniger stark belasten. Im Zuge dessen veröffentlichte Opera auch eigene Messwerte, wie lange welcher Browser durchhält und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die Akkulaufzeit der aktuellen Opera-Version mit aktiviertem Stromsparmodus deutlich länger ist als mit Googles Chrome-Browser. Ansonsten wurden keine anderen Browser der Konkurrenz in den Vergleich mitaufgenommen.
Diese Woche zog Microsoft mit einem eigenen Test nach und lässt Edge gegen Opera, Chrome und Firefox antreten. Microsofts anderer Browser, der Internet Explorer, ist nicht Teil des Tests. Es ist nicht bekannt, warum Microsoft seinen zweiten Browser nicht auch in den Test integriert hat. Das Microsoft-Ergebnis sieht Edge vor Opera mit aktiviertem Stromsparmodus. Dahinter folgen Mozillas Firefox und Googles Chrome als Schlusslicht. Microsoft hat den Test so durchgeführt, dass immer wieder das gleiche Video im Browser abgespielt wurde.
Opera reagiert auf Microsofts Browser-Akkulaufzeit-Test
Darauf hat Opera mit einem weiteren Akkulaufzeittest reagiert und auch Edge in den Testparcours aufgenommen. Im Test von Opera schneidet der eigene Browser am besten ab. Im entsprechenden Blogposting wirft Opera Microsoft vor, dass das Unternehmen seine Methodik für den Test nicht offengelegt habe. Ansonsten hätte Opera gerne einen Test unter den gleichen Bedingungen gemacht, war aber so nach eigener Aussage dazu nicht in der Lage.
Während Microsoft nur Ergebnisse des Akkulaufzeittests beim Abspielen eines Videos veröffentlicht hat, hat sich Opera bemüht, die Browser unter möglichst realistischen Bedingungen miteinander zu vergleichen. Dazu wurden in Opera und Edge verschiedene Webseiten geöffnet und dann in diesen navigiert. Dabei wurde die maximal erreichte Akkulaufzeit gemessen und beim Opera-Test lag der eigene Browser vor Microsofts Browser Edge. Opera hat dabei die aktuelle Entwicklerversion des Browsers gewählt, während von Edge und Chrome keine Entwicklerversionen verwendet wurden. Außerdem wurde in Opera nicht nur der Stromsparmodus, sondern auch der im Browser enthaltene Ad-Blocker aktiviert.
Microsoft hat nach eigener Aussage ebenfalls in den Browsern verschiedene Webseiten benutzt, hat aber nicht veröffentlicht, wie lange die Akkulaufzeit dann jeweils war. Microsoft hat stattdessen die Leistungsaufnahme der jeweiligen Browser angegeben. Demnach würde Chrome hier noch vor Opera liegen und Edge wäre ganz weit vorne. Microsoft gibt an, für alle Tests die jeweils aktuelle stabile Version der Browser verwendet zu haben. Wann die Tests durchgeführt wurden, ist allerdings nicht bekannt, so dass nicht klar ist, welche Versionen der Browser eingesetzt wurden.
Edge ist anders als die anderen Browser
Edge ist der einzige Browser in den Vergleichstests, den es nur für ein einziges Betriebssystem gibt. Alle anderen Browser werden für unterschiedliche Betriebssysteme und auch für verschiedene Versionen der Plattformen angeboten. Edge läuft auf Microsofts eigenem Betriebssystem und der Browser könnte Optimierungen enthalten, die andere Browserhersteller nicht bieten können, weil sie nicht so auf das Betriebssystem zugreifen können, wie es Microsoft möglich ist.
Für das im Sommer geplante Update von Windows 10 hat Microsoft genau solche Techniken in Aussicht gestellt: Nur durch eine sehr enge Anbindung von Edge an das Windows-System werden Javascript-Funktionen von Tabs im Hintergrund nur noch einmal in der Sekunde ausgeführt und nicht mehr dauerhaft. Diese Vorgänge werden zudem mit anderen Operationen des Betriebssystems synchronisiert, damit der Browser die Hardware nicht mehr selbstständig "aufweckt". Die Prozessorlast soll damit deutlich reduziert werden. In bestimmten Fällen soll dadurch bis zu 90 Prozent weniger Energieaufnahme erreicht werden.
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Da wäre die Systemweite Lösung iptables, oder?
Das kann Opera tatsächlich mal von Haus aus (nehme ja du meinst Kekse löschen wenn der...
Bei mir läuft er stabil. Das einzige was mich stört ist die viel zu kleine UI bei...
Wenn ein Video spielt und ich kurz das Tab oder Programm (=Browser verliert den Fokus...