Klk, Klk, Klk, statt Krach! Krach! Krach!
Das Tippgefühl ist letztlich entscheidend und Vorlieben dahingehend bei jedem Menschen anders. Deshalb streiten sich Kollegen auch gerne darüber, was die eine Tastatur für sie ist, genauso wie Musiker sich über ihr Lieblingsinstrument streiten können. Ich nutze zum Schreiben schon seit einer Weile gerne flache Tastaturen, und Schalter mit Scissor-Technik sind für mich sehr angenehm - gerade beim Schreiben längerer Texte. Angefangen hat das mit preiswerten Modellen wie der Cherry Strait, die noch immer ein gutes Produkt für wenig Geld ist. Das Modern Keyboard fühlt sich jedoch einfach besser an, was allein schon den hohen Preis rechtfertigt.
Der Tastendruck der Scissor-Tasten ist für eine Flachtastatur relativ hoch, gerade wenn man Notebook-Tastaturen gewöhnt ist. Der Vergleich zum Apple Keyboard kommt hier nicht nur nach meinem Gefühl auf, sondern ist auch messbar. Kein Wunder, denn der Anschlagdruck beträgt bei beiden Tastaturen 6,08 Euro in Münzen - sechs 1-Euro- und vier 2-Cent-Stücken - oder genauer: knapp 60 Gramm. Ebenfalls identisch sind die Maße der quadratischen Tastenkappen mit einer Seitenlänge von 15 Millimetern und Abständen von 3 mm zwischen den Tasten. Wichtig für mich ist, dass der Schaltweg nur 2 mm beträgt. Damit lässt sich sehr schnell schreiben, auch ohne dass ich gefühlt in die Tasten hauen muss.
Leichte Reinigung
Auch in Aspekten der Hygiene und Sauberkeit ist das Modern Keyboard ein Beispiel, wie man es richtig macht: Durch die sehr geringen Spaltmaße zwischen der Gehäuseschale und den einzelnen Tasten dringt kaum Schmutz in das Innere der Tastatur. Ein Wisch mit einem leicht angefeuchteten Tuch reinigt schnell die Räume zwischen den Tasten, da sich auf der angerauten Aluminiumbeschichtung gerne Fusseln ablagern. So rieselt auch nach mehreren Monaten Schreibarbeit kein ekliger Dreck heraus. Das darf ich mit der recht offenen mechanischen Corsair K70 nicht machen. Mühsames Abnehmen der Tasten und anschließendes Reinigen sind beim Modern Keyboard nicht nötig. Durch die Scissor-Technik ist das auch nicht ratsam. Nach meiner Erfahrung ist es schwierig und teilweise gar nicht möglich, die Kappen wieder passgenau aufzustecken.
Insgesamt muss ich sagen, dass mir das Schreibgefühl auf dem Modern Keyboard sehr gut gefällt. Zudem ist die Tastatur angenehm leise. Statt ständigem Krach gibt es nur ein typisches Klicken, wenn die Schalter auf den Sensor treffen, die Gummikuppeln eingedrückt werden und die Kunststoffscheren sich bewegen. Der spürbare Tastenanschlag ist zudem nicht ermüdend stark, so dass selbst ständiges Tippen acht Stunden am Tag nicht an den Händen zehrt. An den Tasten F und J sind Nuten für Zehnfingerschreiber spürbar. Das ist für mich als Sieben-Finger-Improvisierer aber nicht allzu relevant.
Eingeschränkte Ergonomie
Ein Kompromiss, den ich dabei eingehen muss, ist das Fehlen von einstellbaren Klappfüßen an der Unterseite der Tastatur. Stattdessen residiert das flache Brett immer auf dem integrierten Akku. Die leichte Schräglage ist für mich, der ich selbst weder Klappfüße unter einer Tastatur noch Handballenunterlagen vor einer Tastatur mag, optimal. Trotzdem wären Einstellungsmöglichkeiten von Vorteil. Schließlich kostet das Produkt nicht gerade wenig Geld.
Was ich am meisten bemängele, ist die fehlende Tastenbeleuchtung an einem Großteil der Tasten. Lediglich Indikatoren für die Fn-Taste, Capslock, den Nummernblock und die Rollen-Taste leuchten in kaltem Weiß. Diese Beleuchtung würde ich gerne unter allen Tasten sehen. Gerade abends kann ich Buchstaben dann wesentlich besser erkennen, wenn das wirklich einmal notwendig ist. Außerdem ist die Leuchtstärke der wenigen vorhandenen LEDs viel zu gering. Oft muss ich zweimal schauen, ob die Fn-Taste wirklich aktiviert ist oder nicht.
Eventuell ist die fehlende Tastaturbeleuchtung auch eine Strategie, die Akkulaufzeit der Tastatur zu erhöhen. Diese hat mich ziemlich positiv überrascht.
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