Die Kamera ist wieder exzellent
Zurück zur Hauptkamera auf der Rückseite des Lumia 950 XL: Das Modell basiert auf einer Zeiss-Optik mit sechs Linsen, die Festbrennweite beträgt 26 mm und eine große f/1.9-Blende lässt vergleichsweise viel Licht auf den Sensor fallen. Ziemlich nützlich sind die optische Bildstabilisierung und die drei unterschiedlich farbigen LEDs für Aufnahmen mit Blitz. Nominell löst die Kamera Fotos mit 20 Megapixeln auf - praktisch sind es allerdings 16 Megapixel (16:9-Seitenverhältnis) und 19 Megapixel (4:3-Format). Standardmäßig werden die Bilder als JPEG-Datei gespeichert. Optional zeichnet das Lumia 950 XL die Fotos im DNG-Rohdatenformat und parallel als 8-Megapixel-JPEG-Fotos auf.
Im direkten Vergleich fällt auf, dass Microsofts Algorithmen im Vergleich zum RAW-Bild die Farbtemperatur wärmer einstellen, das Foto selektiv aufhellen und trotz deutlich höherer Auflösung bedingt durch Artefakte feine Details zerstört werden. Die JPEG- und die DNG-Bildqualität sind für eine Smartphone-Kamera herausragend - sie zählt zum Besten, was derzeit am Markt verfügbar ist. Bei viel Tageslicht erreicht das Lumia 950 XL zumindest ansatzweise die Detailtreue und Schärfe einer Mittelklasse-Systemkamera mit Kit-Objektiv, wenngleich sich der Fokuspunkt nicht so präzise setzen lässt.
Bei Dunkelheit, etwa bei Nachtaufnahmen, wird die Qualität der Pureview-Kamera besonders deutlich. Die Abbildungsleistung liegt deutlich über der anderer Smartphones, erst im Vollbild auf einem 4K-Monitor oder mit starker Vergrößerung wird das Rauschen sichtbar. Die theoretische maximale ISO-Empfindlichkeit von 3.200 konnten wir der Automatik nicht entlocken. Wer der nicht vertrauen möchte, hat vielfältige Optionen: ISO-Wert, Helligkeit, Verschlusszeit und Weißabgleich sind einstellbar. Zur Nachbearbeitung liefert Microsoft die Lumia-App Creative Studio mit. Damit lassen sich die Farbtemperatur anpassen, diverse Filter, Lichter und Schatten sowie selektive Unschärfe applizieren oder rote Augen entfernen.
Wie die meisten Lumia-Geräte hat auch das 950 XL einen dedizierten Fotoknopf, der wie alle Tasten ein bisschen wackelig ist, aber knackig auslöst. Ziehen wir das Lumia aus der Tasche und drücken den Fotoknopf, startet die Kamera in unter einer Sekunde und benötigt zum Fokussieren noch ein bisschen weniger. Bilder gelingen somit innerhalb kürzester Zeit. Für gute Videos empfiehlt sich eine ruhige Hand oder die Zeitlupenfunktion. Letztere wird durch eine kleine Schildkröte symbolisiert und nimmt in 720p mit 120 fps auf. Die Wiedergabe erfolgt mit 30 fps, ergo einem Viertel der originalen Geschwindigkeit.
Normale Videos zeichnet das Lumia in 1080p30 (Full-HD) auf, optional stehen nach oben hin auch 1080p60 und 2160p30 (Ultra-HD) sowie als Minimum 720p24 zur Verfügung. Jegliches Bewegtmaterial wird im MPEG4-Format gespeichert und ist H.264-codiert. Das verbaute SoC, ein Snapdragon 810, könnte zwar auch mit dem neueren und effektiveren H.265-Codec Videos aufzeichnen. Allerdings bekommen dann beim Decodieren ältere Smartphones oder langsame Rechner Probleme, weshalb Microsoft wohl darauf verzichtet hat.
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