Microsoft knickt ein: Künftige Windows-10-Updates werden noch kostenloser

Nur wenige Wochen vor dem offiziellen Supportende von Windows 10 scheint Microsoft bezüglich der Bepreisung des ESU-Programms (Extended Security Updates) für Privatnutzer weitere Eingeständnisse zu machen. Wie Bleeping Computer unter Verweis auf Angaben Microsofts berichtet(öffnet im neuen Fenster) , ist zumindest für europäische Nutzer nur noch die Nutzung eines Microsoft-Kontos erforderlich, um weiterhin Sicherheitsupdates zu beziehen.
"Melden Sie sich mit einem Microsoft-Konto (MSA) bei Ihrem PC an und bleiben Sie angemeldet, um ESU-Updates ohne zusätzliche Kosten zu erhalten" , erklärte ein Microsoft-Sprecher. Eine einmalige Anmeldung reicht jedoch nicht aus. Sie muss mindestens alle 60 Tage erfolgen, damit die Sicherheitsupdates lückenlos bereitgestellt werden.
"Wenn Ihr MSA über einen Zeitraum von bis zu 60 Tagen nicht zur Anmeldung verwendet wird, werden die ESU-Updates eingestellt und Sie müssen sich erneut registrieren, indem Sie sich mit demselben MSA anmelden" , so der Sprecher weiter. Nur wer grundsätzlich keinen Microsoft-Account nutzen will, wird auch hierzulande wie ursprünglich geplant zur Kasse gebeten.
Keine Synchronisation mehr nötig
Microsofts jüngstes Eingeständnis deutete sich schon zuvor durch einen öffentlichen Brief der Verbraucherorganisation Euroconsumers(öffnet im neuen Fenster) an. Darin brachte die Organisation ihren Dank für Microsofts Entscheidung zum Ausdruck, "eine kostenlose Option für erweiterte Sicherheitsupdates (ESU) für Windows-10-Privatnutzer im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) anbieten" zu wollen.
Ursprünglich sollte die Teilnahme am ESU-Programm, das für Privatnutzer bis Oktober 2026 weitere Sicherheitsupdates garantiert, 30 US-Dollar kosten. Schon im Juni kündigte Microsoft jedoch zwei "kostenlose" Alternativen an. So sollte sich die ESU-Lizenz auch durch eine Synchronisation der lokalen Einstellungen und Apps mit der Microsoft-Cloud (via Windows Backup) oder mit 1.000 Microsoft-Rewards-Punkten(öffnet im neuen Fenster) aktivieren lassen.
Zumindest für Nutzer aus Europa scheint das jedoch nun nicht mehr nötig zu sein. Laut dem Brief von Euroconsumers ist für europäische Anwender "keine Sicherung von Einstellungen, Apps oder Anmeldedaten und keine Nutzung von Microsoft Rewards" erforderlich, um am ESU-Programm teilzunehmen. Ob Microsoft diesen Schritt auch in anderen Regionen noch vollziehen wird, bleibt abzuwarten.
Windows 10 auf fast jedem zweiten Windows-PC
Von alleine dürften die Sicherheitsupdates aber auch bei Verwendung eines Microsoft-Kontos nicht kommen. Ein Bericht von Windows Latest(öffnet im neuen Fenster) legt nahe, dass Anwender die ESU-Lizenz in den Windows-Einstellungen unter "Update & Sicherheit" immer noch manuell aktivieren müssen. Bei vielen Anwendern ist diese Möglichkeit noch nicht gegeben. Das soll sich aber in den kommenden Wochen ändern.
Dass Microsoft die Hürden für den Erhalt weiterer Sicherheitsupdates unter Windows 10 weiter abbaut, überrascht kaum. Obwohl der Support offiziell am 14. Oktober endet, verfügt das Betriebssystem noch immer über einen fast so hohen Marktanteil wie der Nachfolger Windows 11. Zuletzt konnte Windows 10 hier sogar wieder leicht zulegen . Mit Stand von August 2025 läuft auf mehr als 45 Prozent aller Windows-Systeme immer noch Windows 10.



