Kuriose Fallbeispiele
Alle weiteren Kontaktversuche mit Microsoft führten nicht weiter. Auch Versuche der MVPs, über eigene Kanäle mittels Microsoft Deutschland etwas herauszufinden und gegebenenfalls die Sperre aufzuheben, blieben in der Regel wirkungslos. Nur in einigen wenigen Fällen wurde das gesperrte Benutzerkonto kommentarlos wieder freigegeben.
In einem Fall wurde einem Benutzer das Konto für den Skype-Zugang wegen Verstoßes gegen die Skype-Nutzungsbedingungen gesperrt, obwohl der Nutzer angab, Skype noch nie verwendet zu haben. Nach mehreren Freischaltungen und Sperrungen wurde dann das komplette Microsoft-Konto deaktiviert - später aber wieder ohne Begründung freigegeben.
In einem anderen der zusammengetragenen Fälle hatte ein Xbox-Benutzer seinem Microsoft-Konto Spiele im Wert von rund 2.000 Euro zugeordnet und wurde von einem Tag auf den anderen ohne Begründung gesperrt.
Selbst eine Eskalation beim Support führte nicht weiter - das Konto blieb gesperrt. Der Betroffene schickte daraufhin verschiedene Supportanfragen an Microsoft und drohte mit rechtlichen Schritten.
Nach etlichen Monaten mit gesperrtem Microsoft-Konto und einigen Interventionen von Martin Geuß erhielt der Benutzer eine E-Mail vom Microsoft-Support. In der Mail schrieb eine Mitarbeiterin, sie habe sein Konto überprüft, aber keinen Hinweis auf eine Sperre entdecken können. Danach konnte der Betroffene sich plötzlich wieder am vormals gesperrten Microsoft-Konto anmelden und auf Apps und Spiele zugreifen.
Allerdings berichtet der Betroffene, dass sein Gamerscore von 140.000 auf 40.000 gefallen sei. Und es gibt noch eine Pointe: Die Abo-Gebühren für das Xbox-Live-Konto liefen während der mehrmonatigen Kontensperre weiter, eine Erstattung für diese Zeit bekommt der Betroffene nicht. Das Konto sah für den Support, der die Beschwerde bearbeitete, ja aktiv aus. Aus dessen Sicht hätte das Abo also genutzt werden können.
Plötzliche Namensänderung
Noch schlimmer traf es einen Nutzer mit dem Namen Stefan Sexl mit seinem Microsoft-Konto. Nachdem er sein Microsoft-Konto über Jahre problemlos genutzt hatte, wurde er eines Tages bei der Onenote-Anmeldung plötzlich als Britta Strasser begrüßt. Nach dem ersten Schreck, an einem falschen Konto angemeldet zu sein, stellte Herr Sexl fest, dass Britta Strasser seine Onenote-Inhalte kannte.
Die Vermutung, dass da fremde Personen Zugriff auf seine Daten hatten, zerschlugen sich. Microsoft beziehungsweise die zugrunde liegende künstliche Intelligenz störte sich offenbar am Namen Sexl und änderte diesen in Britta Strasser - Geschlechtsumwandlung inbegriffen. Der Fall ist von Stefan Sexl auf Linkedin dokumentiert.
Als Selbsthilfe hat sich Sexl nun entschlossen, sein Microsoft-Konto als Stefan Fischer weiterzuführen.
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Microsoft: Digitale Amnesie durch willkürliche Kontensperrungen | Bots sind wohl schuld an Konten-Sperrungen |
Exakt das selbe passiert mir auch ständig. Konto eröffnet und innerhalb von 24h Stunden...
Mit dem Unterschied, dass Du bei Facebook nichts verlierst. Am Microsoft-Account hängen...
Ist es standardmässig. Nichts, worum sich ein Anwender heutzutage kümmern muss. Na...
Da bin ich voll bei Dir! Das deckt sich mit meiner Konfiguration und ich vermisse auch...
Das ändert nichts daran, dass ein deutsches Gericht geurteilt hat, dass der Zugang...