Docker, Hyper-V und Software Defined Storage
Nicht nur in Sachen spezialisierter Minimalserver will Windows mit der Konkurrenz gleichziehen. Die Virtualisierung und deren Möglichkeiten sind im Serverbereich ein Kernthema und ein Muss für effiziente Ressourcennutzung. Virtuelle Container ermöglichen das Einkapseln von kompletten Betriebssystemumgebungen und deren Migration auf beliebige Maschinen. Das spart Administratoren und Softwareentwicklern eine Menge Zeit und damit Geld, wenn eine Umgebung nicht immer wieder aufs Neue aufgesetzt werden muss.
Diese Idee ist keineswegs neu, doch hat sich Microsoft mit Docker einen Big Player in Sachen virtueller Container ins System geholt, mit dessen Hilfe nun Windows-Server-Container erstellt und verwaltet werden können. Mit der hauseigenen Virtualisierungstechnik Hyper-V kann man diese Windows-Container dann parallel auf einem Host laufen lassen.
Mit Sicherheit ist dieses Feature ein großer Schritt zu einer produktiv einsetzbaren Windows-Server-Landschaft. Die Betonung liegt hier auf "Windows", denn es sollen Windows-Container vorerst nur auf Windows-Hosts betrieben werden können. Das widerspricht der Microsoft-Devise, dass ein Betriebssystem möglichst zu allem kompatibel sein soll.
Hyper-V wird hyperverbessert
Mit Hyper-V als großer Lizenzeinnahmequelle will Microsoft einiges ändern - vor allem wiederum bei der Sicherheit. Auch bei den sogenannten Shielded Virtual Machines gilt das Motto "Just-Enough-Administration". Diese Funktion schirmt virtuelle Maschinen ab und soll so verhindern, dass böswillige Administratoren überhaupt die Möglichkeit bekommen, darauf zuzugreifen. Dabei werden der Status und der Datenträger der VM mit Bitlocker verschlüsselt.
Zusätzlich soll mit dem sogenannten Host Guardian Service gewährleistet werden, dass diese auch nur auf dem ihr zugewiesenen Host-System läuft. Das Kopieren einer VM auf andere Hardware braucht man mit diesem Feature also gar nicht erst zu versuchen - eine gute Idee!
Zusätzlich soll Hyper-V unter Windows Server 2016 nun wesentlich mehr skalieren können. Es soll möglich werden, pro physikalischen Server maximal 24 TByte Festplattenspeicher und 16 TByte RAM im Vergleich zu 4 TByte Festplattenspeicher respektive 1 TByte RAM zur Verfügung zu stellen. Das dürfte vor allem größere Unternehmen mit großen Rechenkapazitäten zugutekommen, obwohl sie dabei womöglich mit den Grenzen des NTFS-Dateisystems (circa 17 TByte pro Datei) zu kämpfen haben.
Hyper-V unterstützt diverse Linux-Distributionen
Unabhängig davon dürfte Administratoren von heterogenen Serverlandschaften die angekündigte Unterstützung von diversen Linux-Distributionen unter Hyper-V freuen. Microsoft erkennt auch hier wieder die Zeichen der Zeit und öffnet sich gegenüber der Konkurrenz, damit es attraktiver wird, das neue Windows Server 2016 produktiv einzusetzen.
Als unterstützte Systeme erwähnt werden bisher die Linux-Distributionen Red Hat, Suse, Opensuse, CentOS, Ubuntu, Debian und Oracle Linux. Diese virtualisierten Systeme sollen dann sowohl zentral über die Windows Power Shell konfiguriert werden als auch gleichzeitig mit Windows-Containern auf einem Host laufen können. Das macht das Integrieren von neuen Servern auf Basis von Windows Server in bereits vorhandene Infrastrukturen endlich um einiges weniger aufwendig.
Alles gebündelt mit Software Defined Storage
Das Verwalten von Speicherplatz für virtualisierte oder physische Anwendungen per Softwarelösung ist ein großes Thema in der Serveradministration und damit zwangsläufig auch für Windows Server 2016. Das Betriebssystem bietet dazu mehrere Tools für die bessere Nutzung von wertvollen Speicherressourcen. Mit Storage Replica soll es möglich sein, Daten über ein WAN oder LAN zwischen verschiedenen Standorten zu replizieren, um wichtige Datenredundanzen und -sicherheit zu gewährleisten.
Storage Quality of Service soll wie das Vorbild Quality of Service in der Netzwerktechnik das Priorisieren von Übertragungsbandbreite der vor Ort installierten Storage-Lösung ermöglichen. Damit können als wichtig erachtete Prozesse schneller und stabiler abgearbeitet werden. Besagte Storage-Lösungen sollen zum Beispiel mit dem neu vorgestellten Storage Spaces Direct zur Verfügung gestellt werden.
Im Prinzip lassen sich mit dieser Software mehrere Direct-Attached-Storages, also direkt an Hosts angebundene und von allen im Cluster genutzte Datenträger zu einem großen Array zusammenschließen. Microsoft nennt hier eine maximale Anzahl an 16 Entitäten, die verbunden werden können.
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Was sich mit Windows Server 2016 leider nicht ändert: Print Server Cluster werden nicht...
Selten so viel Müll gelesen aber ich geh mal drauf ein. Kunde hat 10 MA und SBS2003, der...
Klar wirds günstiger. Früher hatte man einen SBS2003, hat damals iirc um die 500 Euro...
ja bei der lizensierung zieht ms immer mehr die daumenschrauben an. dazu komtm das für...