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Microsoft: Darum schickt das neue Outlook Zugangsdaten in die Cloud

In einer Stellungnahme erklärt Microsoft , warum das neue Outlook Zugangsdaten von Mail-Konten an die Cloud sendet - und was die Alternative ist.
/ Marc Stöckel
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Microsoft bezieht Stellung zur Datensynchronisation des neuen Outlook. (Bild: pixabay.com / efes)
Microsoft bezieht Stellung zur Datensynchronisation des neuen Outlook. Bild: pixabay.com / efes

Ende letzter Woche gab es viele Medienberichte darüber, dass das neue Outlook nicht nur E-Mails seiner Nutzer, sondern auch mit den Mail-Accounts verbundene IMAP- und SMTP-Zugangsdaten an die Microsoft-Cloud überträgt. Auf Nachfrage hat der Redmonder Softwarekonzern bei Heise Online(öffnet im neuen Fenster) nun Stellung zu dieser von vielen Anwendern unerwarteten Datenübermittlung bezogen.

Dem Bericht zufolge erklärte Microsoft, das Synchronisieren der IMAP-Konten der Nutzer helfe dabei, eine konsistente Nutzererfahrung für alle in Outlook hinzugefügten Konten zu liefern. Zugangsdaten zu IMAP-Anbietern, deren Server Microsoft mit dem Basicauth-Verfahren kontaktiere, speichere der Konzern als Benutzertoken in verschlüsselter Form in der Mailbox der Anwender.

"Für E-Mail-Anbieter, die OAuth unterstützen (Gmail und Yahoo Mail), erhalten wir nie Zugriff auf die Zugangsdaten der Nutzer, da der Dienst einen OAuth-Token vom Client erhält. Das bedeutet, dass Microsoft keinen Zugriff auf das Klartext-Passwort hat" , heißt es wohl in der Stellungnahme. Ein Zugriff auf diese Token sei lediglich den Nutzern selbst sowie dem Microsoft-Dienst, der mit den Zielservern interagiere, vorbehalten.

Nutzern steht es frei, das neue Outlook zu meiden

Darüber hinaus stehe es Nutzern frei, auf die Synchronisation zu verzichten. Bei der Einrichtung eines neuen Kontos werde ja darauf hingewiesen, dass es zu einer Datenübermittlung kommt. "Nutzer, die ihre Konten nicht mit der Microsoft Cloud nutzen wollen, können abbrechen und zum klassischen Outlook zurückwechseln" , erklärt der Konzern außerdem in Bezug auf den Import von Mail-Accounts aus dem klassischen Outlook.

Ein Wechsel zur Cloud-Synchronisation erfolge nicht automatisch. Der Anwender könne stets wählen, ob er seine Konten hinzufügen wolle. Das geht aber dann offenbar mit einem vollständigen Verzicht auf das neue Outlook einher, obwohl dieses das klassische Outlook einem Blogbeitrag von Microsoft(öffnet im neuen Fenster) zufolge langfristig ersetzen soll.

Zudem ist es laut Microsoft auch möglich, die Daten durch Löschen des Kontos sowie Auswahl der dabei angebotenen Option "Von allen Geräten entfernen" wieder aus der Cloud zu entfernen. Nach einer längeren Inaktivitätsphase entferne Microsoft die Daten im Rahmen seines Account Lifecycle Process außerdem selbst.

Unzureichende Kommunikation

Fraglich bleibt aber nach wie vor, warum Microsoft seine Kunden nicht explizit auf die Übertragung ihrer IMAP- und SMTP-Zugangsdaten an die Cloud hinweist. Die Daten mögen zwar für einige Funktionen, die das neue Outlook anbietet, technisch erforderlich sein, klar kommuniziert wird das aber bisher nicht - auch nicht in dem Support-Artikel(öffnet im neuen Fenster) , auf den Microsoft für weitere Details bezüglich der Datensynchronisation verweist.

"Das zeigen auch die Reaktionen, die belegen, dass vielen gar nicht klar ist, dass das neue Outlook Zugangsdaten an Microsoft überträgt und tatsächlich E-Mails auf seine Cloud-Server kopiert" , erklärt Heise Online diesbezüglich. Selbst wenn Outlook ohne Microsoft-Konto eingerichtet werde, ziehe der Konzern die Mails in seine Cloud.


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