Microsoft-Chefjurist: 1984 könnte 2024 Wirklichkeit werden

Wenn der Gesetzgeber nicht schnell etwas unternehme, könne der dystopische Roman 1984 bald Wirklichkeit werden, sagt Microsofts Chefjurist.

Artikel veröffentlicht am ,
Der Große Bruder sieht in George Orwells Roman 1984 alles.
Der Große Bruder sieht in George Orwells Roman 1984 alles. (Bild: janjf93/Pixabay)

Das Leben, wie es in George Orwells dystopischen Roman 1984 beschrieben wird, "könnte im Jahr 2024 eintreten", wenn die Gesetzgeber die Öffentlichkeit nicht vor künstlicher Intelligenz schützen, sagte Brad Smith, der in der Position des President bei Microsoft als Chefjurist tätig ist.

"Es wird schwierig sein, mit der schnell voranschreitenden Technologie mitzuhalten", erklärte Smith in der Sendung Panorama des Nachrichtensenders BBC, die sich mit dem zunehmenden Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) zur Überwachung der Bürger in China auseinandersetzte.

"Ich werde ständig an die Lektionen von George Orwell in seinem Buch 1984 erinnert. Sie wissen, die grundlegende Geschichte handelte von einer Regierung, die alles sehen konnte, was jeder tat und alles hören konnte, was jeder sagte, die ganze Zeit", sagte Smith. "Nun, das ist im Jahr 1984 nicht eingetreten, aber wenn wir nicht aufpassen, könnte das im Jahr 2024 der Fall sein." In bestimmten Teilen der Welt hole die Realität diese Science-Fiction immer mehr ein.

Mehr als die Hälfte aller Überwachungskameras befinden sich in China

Laut einer Studie der Sicherheitsfirma Comparitech befinden sich 54 Prozent der weltweit 770 Millionen Überwachungskameras in China. Bis 2030 will der Staat zudem Weltmarktführer im Bereich KI werden. Gleichzeitig arbeitet die chinesische Regierung an einem Rating-System für ihre Bürger. Diese sollen auf Basis ihres Verhaltens einen Score erhalten. Unerwünschte Verhaltensweisen führen zu einem Punktabzug, erwünschte hingegen zu Pluspunkten. Je nach Punktestand könnte der Zugriff auf bestimmte Leistungen vereinfacht oder auch verweigert werden.

Das Social-Credit-System genannte Verfahren befindet sich momentan noch in der Entwicklung. Grundlage ist eine umfassende Überwachung der Bevölkerung, um die Verhaltensweisen zu kennen und bewerten zu können. Mittels Videoüberwachung und Gesichtserkennung werden bereits Verkehrssünder in China an den Pranger gestellt.

Auch in einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR), das die Massenüberwachung durch den britischen Geheimdienst GCHQ (Government Communications Headquarters) für illegal erklärte, zitierten mehrere Richter in ihrer abweichenden Meinung aus dem Roman 1984.

Auch hier wird die Omnipräsenz der Überwachung im Alltag der Menschen beschrieben. Jedes Gespräch kann abgehört, jede Handlung gefilmt werden. Auch wenn die Menschen nicht wissen, ob sie gerade überwacht werden, so verhalten sie sich doch so, als stünden sie unter ständiger Beobachtung.

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Hamsterrer 03. Mär 2022

Gegenrede verkraftet halt nicht jeder. Das kenne ich. Kaum wird man ertappt, schon läuft...

Potrimpo 24. Feb 2022

Du bist krank, sorry. Nur durch die unermüdlichen deutschen Politiker seit des 2...

Knuspermaus 29. Mai 2021

Zitat: "Hoffen wir das V.I.K.I. (Virtual Intelligence Kinetic Intervention) nette...

mtr (golem.de) 28. Mai 2021

Hallo patka, tatsächlich haben wir sowohl über das Gesetzesvorhaben sowie über die Pläne...



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