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Microsoft-Chef: Ballmer bereut Windows Vista am meisten

Noch-Microsoft-Chef Steve Ballmer sieht Windows Vista als seinen größten Fehler an, wie er in einem Interview nach der Bekanntgabe seines geplanten Rücktritts als Konzernchef sagte. Für seine Zukunft hat Ballmer noch keine klaren Pläne.
/ Ingo Pakalski
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Microsoft-Chef Steve Ballmer (Bild: Kimihiro Hoshino/AFP/Getty Images)
Microsoft-Chef Steve Ballmer Bild: Kimihiro Hoshino/AFP/Getty Images

Die Microsoft-Expertin Mary Jo Foley von Cnet.com(öffnet im neuen Fenster) hat die Chance gehabt, Noch-Microsoft-Chef Steve Ballmer zu interviewen. Ballmer hat am vergangenen Freitag überraschend seinen Rücktritt als Konzernchef bekanntgegeben. In den kommenden zwölf Monaten will er das Amt abgeben und in der Zwischenzeit soll ein Nachfolger gefunden werden. Im Gespräch erklärte er, dass er als Microsoft-Chef am meisten Windows Vista bereue. Mit Windows Vista sollte Microsofts Betriebssystem einen frischen Anstrich erhalten. Aber erst Windows 7 brachte den von Windows Vista erhofften Erfolg.

Ballmer sagte, er sei stolz darauf, in den 80er und 90er Jahren dazu beigetragen zu haben, dass der Computer zu einem Gerät für die Massen wurde. Das habe einen unglaublichen Einfluss auf das Leben der Menschen gehabt. Dazu zählt er auch Mobiltelefone, auch wenn es nicht "alles unsere Mobiltelefone" seien. Ballmer spielte damit darauf an, dass die Windows-Phone-Plattform von Microsoft auf dem Weltmarkt bisher kein großer Erfolg war.

Über den Rücktritt als Konzernchef hat Ballmer nach seiner Aussage verstärkt seit zwei bis zweieinhalb Monaten nachgedacht. Die Entscheidung dazu fällte er dann am vergangenen Mittwoch. Microsoft-Gründer Bill Gates habe nicht versucht, die Entscheidung zu beeinflussen.

Derzeit habe er keine konkreten Pläne für seine Zeit nach dem Rücktritt, sagte Ballmer. Er habe bisher einfach keine Zeit gehabt, sich darüber Gedanken zu machen. Darüber wolle er erst nachdenken, wenn ein Nachfolger gefunden sei. In den kommenden zwölf Monaten sei genügend Zeit, jemanden zu finden, der den Konzern weiterführen könne. Welche Voraussetzungen der Nachfolger erfüllen müsse, werde jetzt im Unternehmen debattiert - auch mit Konzerngründer Bill Gates.

Der 57-jährige Ballmer hatte bisher angekündigt, erst 2018 aus Altersgründen abzutreten. Trotz massiver Kritik von einzelnen Investoren wurde er im November 2011 mit 92 Prozent der Aktionärsstimmen im Amt bestätigt. Ende Mai 2011 hatte der bekannte Hedgefonds-Manager und Microsoft-Aktionär David Einhorn den Rücktritt Ballmers gefordert . Ballmer habe es zugelassen, dass Microsoft in wichtigen Bereichen wie Suchmaschinen, mobile Kommunikationssoftware, Tablets und soziale Netzwerke überholt wurde. Diese Niederlagen versuche er, mit teuren Übernahmen wie der des VoIP-Unternehmens Skype für 8,5 Milliarden US-Dollar auszugleichen.


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