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Microsoft: Aktionäre drängen Konzern zur Aufklärung

Durch Verbindungen von Microsoft zur fossilen Brennstoffindustrie befürchten Aktionäre erhebliche finanzielle Risiken.
/ Mike Faust
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Microsoft ist der größte Cloud-Anbieter der fossilen Rohstoffindustrie. (Bild: Robert Giroux/Getty Images)
Microsoft ist der größte Cloud-Anbieter der fossilen Rohstoffindustrie. Bild: Robert Giroux/Getty Images

Microsoft hat die fossile Brennstoffindustrie als einen Markt mit sehr großem Wachstumspotential identifiziert und schätzt, dass die mit der Öl- und Gasindustrie getroffenen Vereinbarungen jährlich 35 bis 75 Milliarden US-Dollar generieren könnten. Wie The Register berichtet(öffnet im neuen Fenster) , sollen Microsofts Cloud- und KI-Dienste die Industrie bei der Erschließung und Förderung fossiler Rohstoffe unterstützen.

Die Organisation As You Sow, die die ökologische Verantwortung von Unternehmen durch die Interessenvertretung von Aktionären fördern möchte, will auf der Jahreshauptversammlung von Microsoft am 10. Dezember 2024 die finanziellen Risiken dieser Vereinbarungen zur Sprache bringen.

Ziel soll es sein, einen Antrag durchzusetzen, der Microsoft dazu verpflichtet, über die "wesentlichen Reputations-, Rechts- und Betriebsrisiken" zu berichten, die mit der Bereitstellung von KI- und Cloud-Diensten zur Unterstützung der Öl- und Gasförderung einhergehen. Aktionäre sollen dadurch über die potenziellen finanziellen Gefahren aufgeklärt werden.

Greenwashing-Vorwürfe und Rufschädigung befürchtet

Microsoft ist schon jetzt der größte Anbieter von Cloud-Diensten für die fossile Brennstoffindustrie, noch vor Google und Amazon. Laut As You Sow behauptet Microsoft nur Partnerschaften mit Energieunternehmen einzugehen, die sich zu Netto-Null-Kohlenstoffzielen verpflichtet haben. Es gäbe aber keinen glaubwürdigen externen Standard, der diesen Anspruch bewertet.

In dem vorgebrachten Antrag wird Microsoft zudem vorgeworfen, dass es bevorzugt über die klimafreundlichen Einsatzmöglichkeiten seiner Technologien berichtet, aber gleichzeitig die Risiken des Einsatzes derselben Technologie bei der Förderung fossiler Rohstoffe verschweigt.

Microsoft würde daher Greenwashing-Vorwürfe und Rufschädigung sowie erhebliche rechtliche Konsequenzen riskieren. Im Mai 2024 musste Microsoft bekanntgeben , dass der Kohlenstoffdioxidausstoß des Konzerns um fast 30 Prozent gestiegen ist, obwohl sich das Unternehmen im Jahr 2020 noch der Klimaneutralität verschrieb.


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