Grund 4: die Community als Betatester für unfertiges Windows 11

Noch bevor wir uns überhaupt über den Zustand von Windows 11 aufregen konnten, hatte Microsoft diverse Funktionen für das OS versprochen: Android-Apps für Windows 11, tolle Widgets und ein überarbeiteter Microsoft Store sollten das OS vom Vorgänger abheben. Bisher, also Monate später, sehen wir davon nicht viel. Android-Apps sind nur für wenige Testgruppen und mit diversen Einschränkungen verfügbar, der Microsoft Store ist noch immer relativ eingeschränkt und die Widgets fristen ein Schattendasein auf der Taskleiste - unbeachtet und vergessen.

Wenn Microsoft neue Funktionen und Patches für Windows 11 veröffentlicht, sind wir als Community-Mitglieder oft Betatester dafür. Denn meist funktionieren Dinge nicht richtig, bringen Bugs oder andere Probleme mit sich und stören somit den Arbeitsfluss. So gab es bereits mehrere Kompatibilitätsfehler mit Druckern. Sie wurden zwar wenige Tage später wieder behoben, währenddessen mussten Admins in Unternehmen oder privat die Fehler jedoch manuell beheben oder umgehen.

Das OS hatte zeitweise auch Probleme mit AMD-Ryzen-Prozessoren. Der Scheduler konnte CPU-Kerne nicht richtig zuweisen und es wurden ungewohnt hohe Latenzen bei der Nutzung des L3-Cache festgestellt. Daraus resultierten messbare und teils drastische Leistungseinbußen, vor allem in kompetitiven Spielen. Später konnten AMD und Microsoft das Problem beheben, nachdem Kunden wochenlang mit den Konsequenzen hatten leben müssen.

Schon Windows 10 hatte bei seiner Einführung diverse Bugs und Probleme, sodass wir uns auch dort teils als Betatester des eigenen Produktes gesehen haben. Windows 10 ist allerdings über Jahre hinweg stabiler und zuverlässiger geworden. Bei Windows 11 haben wir das Gefühl, dass Microsoft hier eher einen Schritt zurück als nach vorn macht.

Grund 5: Die Taskleiste in Windows 11 kann weniger

Die Taskleiste in Windows 11 ist für viele Menschen, darunter auch viele Golem.de-Redakteure, ein großer Rückschritt im Vergleich zu Windows 10. Der Grund dafür ist simpel: Sie lässt sich in kaum einer Weise anpassen. Microsoft opfert hier Nutzbarkeit und Anpassungsfähigkeit für ein generell simpleres Design, das eher an einen Apple-Ansatz als an Windows erinnert.

Warum wir etwa die Taskleiste nicht an einer beliebigen Bildschirmseite festtackern können, ist uns unklar. Möglicherweise hat Microsoft die dafür notwendigen Formatanpassungen für das Startmenü noch nicht fertig entwickelt. Oder der Hersteller möchte einen einheitlichen Desktop-Look für alle Windows-11-Geräte haben. Wir finden allerdings: Das ist an der Kundschaft vorbeientwickelt, die Windows ja gerade wegen seiner Anpassungsfähigkeit besonders schätzt.

Übrigens unterstützt die neue Taskleiste auch keine Live-Widgets, die sich stetig aktualisieren. Das war in Windows 10 noch der Fall und wird etwa mit der Wetteranzeige deutlich. Die hat Microsoft nun in das separate Widget-Fenster verlagert.

Möglicherweise am nervigsten für viele: Geöffnete Fenster lassen sich in Windows 11 auf der Taskleiste nicht mehr einzeln anzeigen. Das OS gruppiert stattdessen sämtliche geöffnete Instanzen einer App unter dem App-Icon. Erst wenn wir mit der Maus über das entsprechende Icon fahren, sehen wir die verschiedenen geöffneten Fenster in einer Ansicht.

Im Produktiveinsatz sorgen diese Mehrklicks teils für Frust. Generell müssen wir in Windows 11 mehr Klicks als zuvor durchführen, um das gleiche Ergebnis zu erhalten. Das ist auch bei anderen OS-Elementen der Fall.

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 Microsoft: 11 gute Gründe gegen den Umstieg auf Windows 11Grund 6: Schickes Kontextmenü in Windows 11 ist unpraktisch 
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elmo-space 11. Jan 2023

Ist für mich eigentlich der einzige Grund den ich brauche um die Finger von Windows 11 zu...

notnagel 03. Feb 2022

"Es mag Menschen geben, die haben absolut andere Ansprüche als du oder der Autor. Ich zum...

deutscher_michel 01. Feb 2022

Bullshit, Microsoft selber hat das mehrfach gesagt: Ein Vertreter von Microsoft hat...

tomatentee 23. Jan 2022

Sorry aber für solche wirklichen 0815 Einstellungen sollte man nun wirklich nicht...



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