Micron: Neuer Speicher für wochenlangen Standby bei Notebooks
Nicht nur Ultrabooks, sondern alle Notebooks könnten bald im Standby-Modus wochenlang durchhalten. Möglich machen soll das der neue Speichertyp DDR3Lm, der bei Refreshs sehr sparsam ist.

Der Chiphersteller Micron führt seit kurzem auf seinen Produktseiten einen neuen Speichertyp namens DDR3Lm auf. Aus den Datenblättern (PDF) geht hervor, dass die Bausteine zum bisherigen Standard DDR3L kompatibel sein sollen. Sie lassen sich somit auf herkömmlichen DIMMs oder SO-DIMMs für PCs verbauen. Wie DDR3L arbeiten auch die neuen Micron-Chips mit einer Spannung von 1,35 Volt, was sie etwas sparsamer als die 1,5 Volt anderer DDR3-Bausteine macht.
Den größten Vorteil soll DDR3Lm aber bieten, wenn sich der Rechner im Standby-Modus befindet, der bei Windows beispielsweise "Energie sparen" heißt und dem Modus ACPI S3 entspricht. Dabei kommt eine von Micron "Auto Self Refresh" (ASR) genannte Funktion zum Einsatz, die unter anderem von der Temperatur des Chips abhängt. Ein ähnliches Verfahren hatte schon einmal Elpida vorgeschlagen, es kam bei Standard-PCs aber bisher nicht zum Einsatz. Bei ASR soll der Refresh je nach Ladung der Zellen verzögert oder nur mit sehr geringer Spannung vorgenommen werden können.
Auch wenn DRAMs wie im Standby-Modus nicht ständig gelesen oder beschrieben werden, brauchen sie in festen Intervallen etwas Strom, um den Inhalt der Speicherzellen behalten zu können. Diese Auffrischung, englisch: Refresh, sorgt dafür, dass die Bausteine ständig die Kapazität des Akkus verringern.
DRAM ist nicht der einzige Verbraucher im Standby
Auf 4 GByte DDR3-DRAM umgerechnet sollen die größeren der Micron-Bausteine (4 GBit) nur rund eine Wattstunde Kapazität eines Akkus in 24 Stunden verbrauchen. Bei heute üblichen Akkus von Ultrabooks zwischen 40 und 50 Wattstunden wären so Standby-Zeiten von mehreren Wochen möglich. Dabei ist aber zu beachten, dass das DRAM im Standby nicht der einzige Verbraucher ist, Teile der Ladeelektronik, des Chipsatzes und eventuell Statusanzeigen sowie Netzwerkmodule können je nach Konfiguration auch die Standby-Zeit verkürzen.
Ebenso kann die Funktion Connected Standby, die Microsoft für Windows 8 plant und Intel mit den Ivy-Bridge-CPUs unterstützt, für mehr Leistungsaufnahme im Standby-Modus sorgen. Dabei ruft der Rechner, ähnlich wie ein Smartphone bei Nichtbenutzung, ständig Daten beispielsweise für E-Mail und andere Dienste ab.
Micron liefert die DDRLm-Chips noch nicht in Serienstückzahlen, sondern nur auf Anfrage aus, es handelt sich also offenbar um Muster zur Entwicklung von Geräten. Sie werden mit 30 Nanometern Strukturbreite hergestellt und sind in Größen von 2 oder 4 Gigabit je Chip verfügbar. Einen Termin für die Markteinführung oder eine weitere Ankündigung gibt es noch nicht.
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