Zum Hauptinhalt Zur Navigation

Micro-LED: Osram-Werk für Apple wurde wohl umsonst gebaut

Apple ist offenbar aus dem Micro-LED-Deal ausgestiegen. AMS Osram sitzt nun auf einer Investmentruine und 40 Prozent Aktienwertverlust.
/ Oliver Nickel
77 Kommentare News folgen (öffnet im neuen Fenster)
In Malaysia wollte Osram eigentlich für Apple Micro-LED-Panels bauen. (Bild: Osram)
In Malaysia wollte Osram eigentlich für Apple Micro-LED-Panels bauen. Bild: Osram

Seit dem Mai 2023 ist bekannt, dass die deutsch-österreichische Firma AMS Osram ein neues Werk in Malaysia baut. Dieses soll für die Produktion von Micro-LED-Displays verwendet werden. "Unsere neue Einrichtung in Malaysia bringt uns auf die Spitzenposition auf dem LED-Markt" , wirbt das Unternehmen(öffnet im neuen Fenster) auf der offiziellen Webseite der neuen Fabrik. Einen ersten großen Kunden hatte der Konzern auch bereits: Apple .

Es scheint aber, dass es sich das US-Unternehmen anders überlegt hat. Das ist zumindest die Meinung von Wirtschaftsexperten, wie das Handelsblatt(öffnet im neuen Fenster) berichtet. Das Osram-Werk in Malaysia kostet wohl 800 Millionen Euro und wird nach der Fertigstellung offenbar keine Aufträge erfüllen. Stattdessen wurde die Fabrik für 450 Millionen Euro wieder verkauft und wird erst einmal nicht genutzt.

Gewinnerwartung zurückschrauben

Osram bleibt kurzum auf diesen Kosten sitzen. Das Unternehmen werde etwa 600 bis 900 Millionen Euro im ersten Quartal für dieses Projekt abschreiben. Außerdem wolle es die Vermögenswerte hinter der Micro-LED-Strategie hinterfragen. Gleichzeitig fährt das Unternehmen die Wachstumserwartungen von bis zu 10 auf bis zu 8 Prozent zurück. Da nun auch Geld für Forschung und Entwicklung nicht genutzt wird, sollen wohl etwa 50 Millionen Euro fehlen. Es könnten einige Stellen von folgenden Sparmaßnahmen betroffen sein.

Die Reaktion der Investoren auf die Nachricht fiel weitaus drastischer aus. Zum Zeitpunkt der Bekanntgabe fiel die Osram-Aktie von 2,29 Euro auf 1,33 Euro pro Anteil - das entspricht in etwa 42 Prozent des Wertes. Aktuell ist eine minimale Regeneration des Börsenwertes erkennbar, die allerdings den plötzlichen Verlust wohl kaum ausgleicht.


Relevante Themen