Meta: Tech-Talk mit Details über die Entwicklung von Threads

Im Zuge eines Tech-Talks(öffnet im neuen Fenster) auf dem QCon in London(öffnet im neuen Fenster) hat Zahan Malkani, seit elf Jahren Softwareingenieur bei Meta, über Entwicklung und Architektur des Twitter-Konkurrenten Threads gesprochen(öffnet im neuen Fenster) . Laut Malkani dauerte es nur fünf Monate vom Erkennen der Geschäftsmöglichkeit - kurz nachdem Elon Musk Twitter gekauft hatte - bis zum Livegang der ersten Version. Möglich war das laut Malkani nur durch Verwendung der Instagram-Applikation als Basis.
Demnach testete man bei Meta zunächst kurz, ob es nicht genügen könnte, mit verbessertem Support für Text-Postings auf Instagram für abwanderungswillige Twitternutzer ein interessantes Angebot bieten zu können, stellte jedoch schnell fest, dass dieses Vorgehen nicht genügend User anlocken würde. Stattdessen entschied man sich, einen neuen Dienst aufzusetzen, dafür jedoch die Backendkomponenten, die Datastores und auch zum großen Teil die Infrastruktur von Instagram zu nutzen.
Fast identischer Technologie-Stack
Entsprechend haben Threads und Instagram laut Malkani einen fast identischen Technologie-Stack, bestehend aus Python(öffnet im neuen Fenster) mit einer modifizierten Version des Django-Frameworks(öffnet im neuen Fenster) und sharded MySQL-Datenbanken, dazu kommen Metas eigene Dienste wie der Write-Through-Cache TAO(öffnet im neuen Fenster) , ZippyDB(öffnet im neuen Fenster) als Key-Value-Cache und Async als serverlose Funktionsrechenplattform.
Gearbeitet wurde mit dem Server-Driven-UI-Ansatz(öffnet im neuen Fenster) , um clientseitige Geschäftslogik zu vermeiden, was die Clientimplementierung insbesondere dann erleichtert, wenn es mehrere gibt, zum Beispiel ein Webfrontend und je eine App für Android und iOS. Trotzdem habe man aufgrund der kurzen Entwicklungszeit eine Menge technischer Schulden angehäuft.
Sind Instagram und Threads in Wirklichkeit eine Applikation?
Malkani berichtete auch, an was das Threads-Team zurzeit arbeite: Man sei dabei, nach und nach die Datenmodelle von denen von Instagram zu trennen, damit beide Plattformen in Zukunft separiert werden könnten. Diese Aussage lässt darauf schließen, dass man Threads in die Instagram-Software eingebaut hat, denn hätte man Instagram als Basis praktisch geforkt, würde man jetzt nur noch die Teile von Instagram, die Threads nicht benötigt, aus den Sourcen werfen müssen. Ein wirkliches Trennen wäre jedenfalls nicht notwendig.



