Messenger: Telegram sperrt RT DE
Der Kanal hatte in dieser Woche knapp 15.000 neue Mitglieder gewonnen. Jetzt ist er in Deutschland nicht mehr zugänglich.

Der Messenger-Dienst Telegram hat am Freitagmittag den Kanal des russischen Staatsmediums RT gesperrt. RT DE bestätigte dies über den eigenen Kanal. Beim Versuch, dem Kanal über die App beizutreten, wird Nutzern in Deutschland die Meldung angezeigt: "Dieser Kanal kann nicht angezeigt werden, weil er gegen lokale Gesetze verstößt." Über den Browser lässt sich eine Vorschau der Inhalte weiterhin einsehen.
Nach einem EU-Ratsbeschluss, der vorsieht, den russischen Staatsmedien RT und Sputnik das Aussenden ihrer Inhalte innerhalb der EU zu verbieten, bewirbt RT den Kanal auf Telegram als "letzte Chance auf Direktinformationen" auf seiner Webseite. Mittwoch stand der Kanal noch bei 98.000 Mitgliedern, zuletzt wuchs er auf mehr als 113.000 an.
Telegram stand besonders wegen seiner offenen Kanäle unter Beobachtung der Behörden. Im Februar sperrte Telegram mehr als 60 Kanäle, unter anderem aus dem rechtsradikalen Umfeld. Seit kurzem ist Telegram zur Kooperation mit der Bundesregierung bereit, wie ein Sprecher des Innenministeriums Anfang Februar mitteilte.
Sperrung gilt für die EU
Die Sperre wurde nicht nur in Deutschland umgesetzt, sondern auch in anderen EU-Staaten. Auch die Kanäle auf Französisch, Spanisch, Arabisch und Englisch lassen sich nicht mehr in der App öffnen und abonnieren. Seitdem die Sperrung in Kraft getreten ist, sind die Nutzerzahlen des Kanals von RT DE um mehrere Tausend zurückgegangen. In der Vergangenheit wurden Sperren über die Landesvorwahl der registrierten Mobilfunknummer durchgesetzt.
Im Laufe der Woche wurden die Profile der beiden russischen Staatsmedien RT und Sputnik bei den großen Anbietern sozialer Netzwerke für Besucher aus der EU ausgeblendet. Dazu zählen Facebook, Instagram, Tiktok und mittlerweile auch Twitter.
Die Apps von RT wurden von Google, Microsoft und Apple aus ihren jeweiligen Appstores entfernt. Zahlreiche Internet- und Technologieunternehmen beteiligen sich seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine an Sanktionen, die teils über die von EU und USA vereinbarten Maßnahmen hinausgehen.
Die RT DE Productions GmbH legte am 3. März mit einem Eilverfahren Einspruch beim Verwaltungsgericht Berlin gegen ein im Februar ausgesprochenes Sendeverbot ein.
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Das schlimme, diese Leute nehmen jede Kritik oder Korrektur als Grund wahr sich weiter...
Naja, vielleicht nicht gesteuert, aber zu einem nicht geringem Teil provoziert. http...
Sehe ich anders. Die Hardliner werden auch weiterhin RT schauen. Aber die Masse hat...
also zumindest bei corona querdenkern gab es ja null koop