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Messenger: Raumsonde findet Wasser auf dem Planeten Merkur

Am Äquator des Merkurs ist es glühend heiß. In den Kratern an den Polen des Planeten hingegen ist es bitter kalt. Dort hat eine Raumsonde Hinweise auf gefrorenes Wasser gefunden.
/ Werner Pluta
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Künstlerische Darstellung von Messenger: Anspielung auf die römische Mythologie (Bild: Nasa)
Künstlerische Darstellung von Messenger: Anspielung auf die römische Mythologie Bild: Nasa

Eis auf dem Merkur - das war nicht unbedingt zu erwarten: Am Äquator des Planeten, der der Sonne am nächsten ist, herrschen tagsüber Temperaturen von über 420 Grad Celsius. Doch sind mehrere Forscherteams unabhängig voneinander zu diesem Schluss gekommen. In der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Science erscheinen gleich drei(öffnet im neuen Fenster) Aufsätze(öffnet im neuen Fenster) dazu(öffnet im neuen Fenster) .

Senkrechte Achse

Das Eis befindet sich in Kratern an den Polen. An deren Grund, den das Sonnenlicht nicht erreicht, kann es -200 Grad kalt werden. Grund dafür sei, dass die Rotationsachse des Merkurs praktisch senkrecht sei, erklärt die US-Weltraumbehörde Nasa(öffnet im neuen Fenster) . Die Neigung betrage weniger als ein Grad. Deshalb liegen einige Krater in ständiger Dunkelheit. Die Sonde hat Eis bisher nur am Nordpol ausgemacht. Wahrscheinlich gibt es vergleichbare Vorkommen auch am Südpol.

An den kältesten Fundstellen liege das Eis direkt an der Oberfläche. Meist sei es aber unter einer Schicht aus ungewöhnlich dunklem Material begraben, sagen die Forscher. Sie schätzen, dass es zwischen 100 Milliarden und einer Billion Tonnen Eis auf dem Merkur gibt. Es stammt ebenso wie das dunkle Deckmaterial vermutlich von Kometen oder Asteroiden, die auf dem Merkur eingeschlagen sind.

Helle Flecken

Forscher haben schon länger über Wasservorkommen auf dem Merkur spekuliert. 1991 hatte das Arecibo-Radio-Teleskop in Puerto Rico helle Flecken an den Polen des Merkurs ausgemacht. Diese erschienen dort, wo auf den Bildern(öffnet im neuen Fenster) , die die Sonde Mariner 10(öffnet im neuen Fenster) in den 1970er Jahren aufgenommen hat, Einschlagkrater zu sehen sind.

Messenger war im August 2004 gestartet. Im März 2011 vergangenen Jahres erreichte die Sonde den Merkur und funkte die ersten Bilder aus dem Orbit des Planeten zur Erde. Der Name der Sonde ist eine Abkürzung für Mercury Surface, Space Environment, Geochemistry and Ranging. Er spielt zudem auf die römische Mythologie an, nach der Merkur der Bote der Götter war.


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