Messenger: Bundeswehr will komplett auf Matrix-Chat wechseln

Der IT-Dienstleister bestätigt nun auch offiziell, dass Matrix für Verschlusssachen genutzt werden soll.

Artikel veröffentlicht am ,
Die Bundeswehr setzt auf Matrix.
Die Bundeswehr setzt auf Matrix. (Bild: BWI)

Die Bundeswehr will als Kommunikationssystem für Chat-Nachrichten künftig vollständig auf die freie Software Matrix setzen. Das gibt der IT-Dienstleister der Bundeswehr, BWI, bekannt. In der Ankündigung heißt es außerdem, "künftig wird die Chat-Applikation auch für die Übermittlung von Informationen der Schutzklasse 'Verschlusssache - Nur für den Dienstgebrauch' (VS-NfD) zum Einsatz kommen".

Das ist insofern überraschend, als die Verwendung freier Software für Verschlusssachen und deren Zulassung durch das BSI mitunter schwierig sein kann, wie der Fall von OpenGPG aus dem vergangenen Jahr zeigt. Erste Tests zur Nutzung von Matrix bei der Bundeswehr laufen seit Dezember vergangenen Jahres.

Aufgrund der Einschränkungen und Schutzmaßnahmen im Zuge der Coronapandemie habe die Bundeswehr den Betrieb des Systems darüber hinaus bereits im April auf 30.000 Smartphones ausgebaut. Das soll eine "einfache und trotzdem sichere Kommunikationsmöglichkeit" ermöglichen.

Ab Herbst dieses Jahres will es die Bundeswehr außerdem ermöglichen, dass auch private Smartphones für die Kommunikation via Matrix genutzt werden können, allerdings nicht für Verschlusssachen. Um die private Nutzung und Kommunikation via Chat auch während der Coronapandemie zu ermöglichen, setzt die Bundeswehr derzeit auf den proprietären Messenger Stashcat, der für bis zu 50.000 mögliche Nutzer bereitsteht.

Uneinigkeit in Deutschland

Stashcat wird auch von anderen Behörden eingesetzt. In der Ankündigung heißt es aber klar: "Im Zuge des weiteren Ausbaus wird Matrix Stashcat als bundeswehreinheitliche Instant-Messaging-Plattform ablösen". Stashcat dient also nur als Übergangslösung.

Anders als im zentral regierten Frankreich, wo das Matrix-System für alle Behörden eingesetzt werden soll, herrscht in der Verwaltung deutscher Behörden derzeit aber noch große Uneinigkeit darüber, welche Messengersysteme künftig genutzt werden sollen. Neben den erwähnten Stashcat und Matrix gibt es derzeit auch Tests mit dem offenen XMPP-Standard oder auch Wire. Zumindest die Bundeswehr scheint sich aber schon definitiv für Matrix entschieden zu haben.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


tonion 13. Mai 2020

Ich benutz auch keine VM sondern mein Alltagshandy fürs puppeting. Netzwerkwechsel...

HeroFeat 13. Mai 2020

Die "westlichen" Geheimdienste haben vermutlich keinen Zugriff, ja (wobei es da durchaus...

Keep The Focus 13. Mai 2020

Warum nicht? Ich bezweifle mal, dass die BW das vergessen hat...

Rudi Mental 13. Mai 2020

Sehr gut. Damit weiterhin ausgeschlossen, dass die Bundeswehr im Inneren eingesetzt wird.



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Landkreis Lüneburg
Anwohner mit Ponys protestieren gegen Telekom-Sendemast

Ein 40 Meter hoher Funkmast lässt Bewohner im Großraum Lüneburg um ihr Leben fürchten. Besonders den Ponyhof sieht man durch 5G bedroht.

Landkreis Lüneburg: Anwohner mit Ponys protestieren gegen Telekom-Sendemast
Artikel
  1. Microsoft Azure: Tippfehler führt zu zehnstündigem Cloud-Ausfall
    Microsoft Azure
    Tippfehler führt zu zehnstündigem Cloud-Ausfall

    Statt eines Schnappschusses hat ein Azure-Team von Microsoft sämtliche produktive Datenbanken eines Dienstes gelöscht.

  2. Energiewende: Solarstrom aus dem All
    Energiewende
    Solarstrom aus dem All

    Das Konzept ist ein halbes Jahrhundert alt: sauberen Strom im All zu erzeugen und zur Erde zu übertragen. Das erste Experiment dazu ist jetzt offenbar geglückt.
    Ein Bericht von Werner Pluta

  3. KI-Texte erkennen: Wer hat's geschrieben, Mensch oder Maschine?
    KI-Texte erkennen
    Wer hat's geschrieben, Mensch oder Maschine?

    Modelle wie ChatGPT sind so gut, dass sich KI- und Menschen-Texte kaum unterscheiden lassen. Forscher arbeiten nun an Verfahren, die sich nicht täuschen lassen.
    Ein Deep Dive von Andreas Meier

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • PS5 inkl. GoW Ragnarök oder CoD MW2 549€ • MSI RTX 4070 Ti 999€ • Gigabyte 43" 4K UHD 144 Hz 717€ • Amazon FireTV Smart-TVs bis -32% • MindStar: AMD Ryzen 7 5800X3D 285€, PowerColor RX 7900 XTX Hellhound 989€ • SanDisk Ultra NVMe 1TB 39,99€ • Samsung 980 1TB 45€ [Werbung]
    •  /