Warndreieck mit Videokameras und GPS
Aus diesem Grund ist das mit LEDs beleuchtete Warndreieck selbst schon ein kleines autonomes Auto im autonomen Auto. Es hat eigene Videokameras, um sich anhand der Fahrbahnmarkierungen und Leitplanken zu orientieren. Zudem weiß der Warnroboter durch GPS-Daten, wo er sich befindet. Den Weg zurück ins Fahrzeug findet das Dreieck mit Hilfe von Infrarot-LEDs. Selbstverständlich lässt sich der Roboter auch per Hand durch einen menschlichen Fahrer losschicken. Dadurch sinkt das Risiko, schon beim Aufstellen des Warndreiecks von einem anderen Auto erfasst zu werden. Das ist besonders hoch, wenn bei einem Unfall die Autos nicht auf dem Seitenstreifen stehen, sondern auf einer der Fahrspuren. Zu guter Letzt dürfte es weniger vergessene Warndreiecke auf den Straßen geben.
Weiter erhöht wird die Sichtbarkeit von gestrandeten Fahrzeugen durch ein beleuchtetes Warndreieck auf dem Autodach. Dieses kann durch das autonome Auto oder vom Fahrer per Hand ausgeklappt werden. Integriert ist das Warndreieck in den Dachaufbau, der auch die Leuchtzylinder trägt. Wobei sich die Frage stellt, welcher private Nutzer permanent mit einer solchen Disco-Beleuchtung auf dem Dach herumfahren will. Zudem würde sich durch den Dachaufbau ebenso wie durch einen Dachgepäckträger der Luftwiderstand erhöhen. Zwar hätten die Zylinder auch den Vorteil, dass sich dort Sensoren wie Laserscanner unterbringen ließen. Doch bei Limousinen oder auch anderen Privatautos spielt weiterhin das Design eine große Rolle. Was bei selbstfahrenden Taxis kein Problem wäre, könnte bei Privatautos auf Akzeptanzprobleme stoßen.
"Schaltbares Glas" als Projektionsfläche
Das gilt sicherlich nicht für die zusätzlichen Displays im Kühlergrill und in der Heckscheibe. Hier könnte das Auto beispielsweise vor einem Zebrastreifen einem Fußgänger signalisieren, dass er erkannt wurde und sicher die Straße überqueren kann. Um eine solche Kommunikation per Heck zu ermöglichen, ist die Scheibe mit einer speziellen Folie ausgestattet. Ein solches "schaltbares Glas" lässt sich bei Bedarf von transparent auf milchig umschalten. Beim ESF 2019 ist diese Folie in drei Bereiche eingeteilt, wobei die mittlere die Form eines Warndreiecks hat.
Mit Hilfe eines Laserbeamers lassen sich dann animierte Signale auf das Segment projizieren. Beispielsweise ein sich bewegender Fußgänger, wenn das Auto vor einem Zebrastreifen wartet. Doch nicht nur das: Auf die Heckscheibe lässt sich auch die Aufnahme der Frontkamera werfen. Dann können die nachfolgenden Autofahrer virtuell durch das Auto hindurchsehen und beobachten, wie der Fußgänger die Straße überquert. Allerdings kann in solchen Situationen der Fahrer des Autos nicht durch den Rückspiegel den rückwärtigen Verkehr beobachten.
Warnung von parkenden Autos
Sogar im geparkten Zustand könnten autonome Autos nach Ansicht von Mercedes zur höheren Verkehrssicherheit beitragen. Würde beispielsweise das Auto mit Hilfe seiner Sensoren erkennen, dass ein Fußgänger vorne die Straße überqueren will, während sich von hinten ein Fahrzeug nähert, könnte es beide Verkehrsteilnehmer optisch und akustisch warnen, um eine Kollision zu vermeiden. Weil aber Sensoren und Sensorauswertung ziemlich viel Energie verbrauchen, ist diese Funktion nur aktiviert, wenn das Auto an einer Ladesäule angeschlossen ist.
Ob diese Funktion in der Praxis nützlich ist oder die Fußgänger eher nervt, wenn sie dauernd von autonomen Autos angebellt werden, erscheint unklar. Auch Autofahrer könnten irritiert sein, wenn ihnen parkende Autos irgendwelche Gefahren signalisieren, die im Grunde nicht existieren. Denn so schlau sind die autonomen Autos derzeit noch nicht, dass sie erkennen können, ob der Fußgänger das herannahende Fahrzeug tatsächlich übersehen hat.
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