Mercedes S-Klasse im Test: Das selbstfahrende Auto ist schon sehr nahe
Mit der neuen S-Klasse von Mercedes kommt Daimler dem autonomen Fahren ein gutes Stück näher. Die kartenbasierte Steuerung lässt erahnen, wie das Fahren in einigen Jahren funktionieren könnte und gibt nebenbei noch Physiknachhilfe.

Hersteller und PR-Firmen sind normalerweise um keinen Unsinn verlegen, wenn es darum geht, ihre neuen Produkte mit blumigen Begriffen an den Käufer zu bringen. Es hätte daher nahegelegen, die neuen automatisierten Funktionen der Mercedes S-Klasse mit einem verkaufsfördernden Schlagwort zu versehen. Schließlich ist damit erstmals ein Serienauto in der Lage, nur auf Basis von Kartenmaterial und Verkehrszeichen seine Geschwindigkeit der Streckenführung anzupassen und bis zu einem gewissen Grad zu lenken. Doch in diesem Fall hat sich die Marketingabteilung erstaunlich zurückgehalten. Golem.de hat die Grenzen des namenlosen Entwicklungssprungs in der vergangenen Woche getestet.
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Es ist in gewisser Weise sogar irreführend, wenn Daimler die neue Funktion dem Abstandsregeltempomaten Distronic zurechnet. Denn das Auto bremst und beschleunigt auch dann, wenn überhaupt kein anderes Auto vorausfährt, an dem es sich orientieren könnte. Mit Hilfe von Karten des Herstellers Here und einer einfachen GPS-Positionierung weiß die neue S-Klasse, wo sie sich befindet und mit welcher Geschwindigkeit die Strecke passiert werden muss. Damit werden Schwächen beseitigt, die Golem.de beim Test der E-Klasse bemängelte.
Der Pilot ist verschwunden
Uns störte im vergangenen Jahr beispielsweise, dass das System auf der Landstraße selbst vor einer engen Kurve noch auf die zulässige Höchstgeschwindigkeit beschleunigen wollte. Der Drive Pilot trug seinen Namen daher zu Unrecht. Mercedes stoppte in den USA sogar einen irreführenden Werbespot.
Von einem "Piloten" ist nun nicht mehr die Rede. Auch bei der E-Klasse wurde dieser Begriff stillschweigend aus der Werbung genommen. Sollte dahinter eine der in Verruf geratenen Absprachen der Automobilindustrie stecken, würde uns das in diesem Fall nicht stören. Denn der Verzicht ist sinnvoll, da auch die neue S-Klasse immer noch ein teilautomatisiertes System ist. Der Fahrer muss jederzeit in der Lage sein, die Kontrolle zu übernehmen. Trotz der fortschrittlichen Technik ist das auch notwendig.
Maximale Querbeschleunigung begrenzt
Denn für den "aktiven Lenkassistenten" gelten weiterhin die rechtlichen Beschränkungen, die auch bei der E-Klasse schon irritierten. Zwar reduziert das Fahrzeug auf einer kurvigen Landstraße angemessen die Geschwindigkeit. Doch das bedeutet nicht, dass der Wagen von alleine um die Kurve kommt. Rechtlich darf das Auto nur bis zu einer Querbeschleunigung von drei Metern pro Sekunde im Quadrat (m/s2) eingreifen.
Das sieht ein aktueller Vorschlag für eine UN-ECE-Regelung vor. Eine solche Querbeschleunigung entspricht bei 80 Kilometern pro Stunde einem Radius von 164 Metern (PDF, Seite 12). Auf trockener Fahrbahn ließe sich eine solche Kurve mit 120 km/h durchfahren. Das wären etwa 6,7 m/s2 oder das 0,68-Fache der Erdbeschleunigung g, wobei im Rennsport deutlich höhere Werte möglich sind. Weil die UN-ECE-Regelung noch nicht in Kraft getreten ist, benötigte die S-Klasse noch eine systemspezifische Sondergenehmigung.
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