Offroad-Modus für das Gelände
Eine angenehme Fahrt abseits von glatt asphaltierten Straßen soll die serienmäßige Luftfederung Airmatic mit kontinuierlicher Verstelldämpfung ADS+ ermöglichen. "Eine ausgeklügelte Sensorik und Algorithmik stellen die Dämpfer entsprechend der Fahrbahnbeschaffenheit so ein, dass beispielsweise das Überfahren einer Unebenheit mit nur einem Rad sich nicht auf die ganze Achse und den Fahrgastraum überträgt", erläutert Mercedes.
Zudem gibt es neben den Fahrmodi Eco, Comfort, Sport und Individual noch einen Offroad-Modus, der automatisch das Fahrzeug um 25 mm anhebt. Das Programm lässt sich mit oder ohne Antischlupfregelung (ESP) nutzen. Bei aktiviertem ESP wird demnach "wenig Schlupf an den potenziell durchdrehenden Rädern zugelassen. So werden zum Beispiel auf einer nassen Wiese deutlich geringere Spuren hinterlassen".
Ziel des Fahrprogramms Offroad ohne ESP sei hingegen, "ausreichend viel Schlupf zuzulassen, aber das Fahrzeug dennoch sicher und einfach beherrschbar zu machen. Viel Radschlupf ist zum Beispiel hilfreich, um im Sand genügend Vortrieb zu haben - das Fahrzeug wühlt sich voran."
Auf dem Display lassen sich im Offroad-Modus bestimmte Werte wie Neigungs- und Böschungswinkel, Lenkeinschlag oder ein Kompass anzeigen. Zudem gibt es eine Funktion, die sich transparente Motorhaube nennt und ursprünglich vom Zulieferer Continental entwickelt wurde. Dabei rekonstruiert ein Algorithmus "das Bild unterhalb des Fahrzeuges und fügt dieses Bild exakt in die Rundumsicht ein, die dem Fahrer angezeigt wird".
Umstieg auf 800 Volt nicht ausgeschlossen
Die Werte hinsichtlich Ladeleistung und Geschwindigkeit unterscheiden sich nicht von der Limousine. Bei einer Leistung von bis zu 200 kW benötigt das SUV 31 Minuten, um den Akkustand von 10 auf 80 Prozent zu erhöhen. In 15 Minuten sollen sich beim EQS 450+ bis zu 250 km Reichweite nachladen lassen.
Nach dem EQS SUV lässt Mercedes Ende dieses Jahres auf der EVA2-Plattform noch ein SUV auf Basis des EQE folgen. Dieses soll ebenfalls kürzer und höher als die Limousine ausfallen. Damit hat Mercedes die Möglichkeiten der EVA-Plattform zunächst ausgeschöpft. Für kleine Modelle ist die Plattform zu groß.
Im Gespräch mit Journalisten schloss Christoph Starzynski, Leiter Electric Vehicle Architecture bei Mercedes, einen Umstieg auf die 800-Volt-Technik innerhalb der EVA2-Plattform jedoch nicht aus. Der Autohersteller wolle die Entwicklung der Infrastruktur beobachten und sei "relativ flexibel, auch dann auf 800 Volt zu gehen". Das betreffe nicht nur die künftige Plattform MMA, sondern auch die jetzige Plattform EVA2.
Keine LFP-Akkus für die Oberklasse
Starzynski bestätigte, dass Mercedes den Einsatz von günstigeren Lithium-Eisenphosphat-Akkus (LFP) prüfe. Der Einsatz von LFP-Akkus müsse dabei für das entsprechende Fahrzeugsegment geeignet sein. Das dürfte bedeuten, dass solche Akkus für die Oberklasse wohl nicht infrage kommen, weil sich dadurch die Ladegeschwindigkeit verringern könnte. Zudem forscht Mercedes mit Partnerfirmen parallel an neuen Techniken wie Festkörperakkus, die aber wohl erst in einigen Jahren Serienreife erlangen dürften.
Mit Blick auf die aktuellen Lieferprobleme bei Fahrzeugkomponenten befürchtet das Unternehmen hingegen keine Probleme. Das Werk im US-Bundesstaat Alabama, das auch die Modelle für den deutschen Markt produziert, nutze vor allem nordamerikanische Zulieferer aus den USA, Kanada und Mexiko. "Wir haben einen extrem hohen Anteil an Nafta", sagte Starzynski. Nur eine lokale Batteriezellfertigung gebe es dort noch nicht. Diese sei für das Jahr 2025 geplant.
Ein Auto für die gut betuchte Kundschaft
Ein Auto wie das EQS SUV ist trotz des Elektroantriebs sicherlich kein Vorzeigemodell für Klimaschutz und sparsamen Umgang mit Ressourcen. Dazu reicht es nicht aus, Bauteile wie Mercedes nach eigenen Angaben mit einem Gesamtgewicht von rund 70 kg anteilig aus ressourcenschonenden Materialien (Rezyklaten und nachwachsenden Rohstoffen) zu fertigen. Während das Studienfahrzeug EQXX vor wenigen Tagen erfolgreich eine 1.000-Kilometer-Strecke mit einer Akkuladung absolviert hat, ist das EQS SUV von einer solchen Effizienz im wahrsten Sinne des Wortes meilenweit entfernt.
Einen Preis für das Luxus-SUV hat Mercedes noch nicht genannt. Der Preis dürfte ebenso wie bei der Limousine EQS 450 jenseits der 100.000 Euro beginnen und sich beim EQS 580 4Matic mit allen Extras auf die 200.000 Euro zubewegen. Für viele Käufer dürfte es daher in der Tat vor allem ein geeignetes Gefährt sein, um ihre Golfbags zu bewegen.
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