Mercedes Drive Pilot getestet: Endlich autonom im Stau
Das autonome Fahren geht in Serie: Auf der Berliner Stadtautobahn haben wir erstmals einem selbstfahrenden Mercedes das Lenkrad übergeben.

Fast sieben Jahre ist es inzwischen her, dass wir bei Golem.de erstmals einem autonomen Testauto das Steuer überlassen haben. Aber erst am vergangenen Dienstag war es so weit, dass wir das in einem offiziell zugelassenen Serienauto tun konnten. Auf der Berliner Stadtautobahn haben wir eine S-Klasse von Mercedes-Benz hochautomatisiert fahren lassen, während wir auf dem Monitor ganz legal eine Runde Shufflepuck spielten. Laut Pressemitteilung lässt sich die weltweit einmalige Funktion vom 17. Mai 2022 an bestellen und kostet 5.950 Euro. Beim vollelektrischen EQS muss zusätzlich das Fahrassistenz-Paket Plus für 2.892 Euro installiert sein.
- Mercedes Drive Pilot getestet: Endlich autonom im Stau
- Zahlreiche Einschränkungen für die Nutzung
- Nervige Freihanderkennung entfällt
- Komfortabel, aber kein fahrendes Büro
- Haftungsfrage im Einzelfall klären
Bei unserer Fahrt im Juli 2015 mit dem selbstfahrenden Prototyp von Audi schien das autonome Fahren schon zum Greifen nahe. Doch die verbleibenden Hürden waren schwieriger zu überwinden als gedacht. Inzwischen testen US-Anbieter wie die Google-Schwester Waymo und die GM-Tochter Cruise autonome Taxis in den USA. Doch bislang haben andere Oberklasse-Hersteller wie Audi oder BMW es nicht geschafft, eine scheinbar einfache Funktion wie den Staupiloten nach der Automatisierungsstufe 3 auf den Markt zu bringen.
Zulassung im Dezember 2021
Mit dem Drive Pilot von Mercedes haben wir bereits im Oktober 2020 erste Erfahrungen gemacht. Mangels Zulassung waren damals nur Fahrten auf dem Testgelände von Mercedes-Benz im baden-württembergischen Immendingen erlaubt. Doch das ist nun anders.
Im Dezember 2021 hat Mercedes vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) die Zulassung für die neue Funktion erhalten. Damit dürfen Serienfahrzeuge mit dem Drive Pilot ausgerüstet und verkauft werden. An der Umsetzung selbst hat sich seit Immendingen wenig geändert. Sind die äußeren Bedingungen erfüllt, lässt sich der Staupilot mit zwei Tasten am Lenkrad direkt aktivieren.
Bislang nur auf deutschen Autobahnen verfügbar
Für diese Bedingungen hat sich der englische Begriff Operational Design Domain (ODD) eingebürgert, worunter das Einsatzgebiet oder der Betriebsbereich des Systems zu verstehen ist. Das heißt: Nicht überall, wo der Drive Pilot rein rechtlich zugelassen wäre, gibt Mercedes das System frei.
Rein rechtlich darf der Staupilot auf autobahnähnlichen Straßen ohne Fußgänger und Fahrradfahrer bis zu einer Geschwindigkeit von 60 Kilometern pro Stunde (km/h) aktiv sein. Mercedes beschränkt dies vorerst aber auf reine Autobahnstrecken in Deutschland, was 13.191 Kilometern entspricht. Diese Strecken sind auf hochpräzisen Karten auf Servern bei Mercedes hinterlegt. Während der Fahrt werden die Karten vorausschauend abgerufen. Spezielle Antennen ermöglichen dann eine zentimetergenaue Positionierung des Autos.
Auf unserer Testfahrt auf der Berliner Stadtautobahn hat sich jedoch gezeigt, dass der Drive Pilot im Grunde nur sehr eingeschränkt nutzbar war.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Zahlreiche Einschränkungen für die Nutzung |
->Honda says 100 flagship Legend vehicles will be leased with its Traffic Jam Pilot...
Du solltest nochmals lesen.
Du meinst den Bus/Postauto?
Wieso? Man kann ja gewisse Bereiche für Level 3 freigeben. Da muss anderes nicht...
Kommentieren