Mercedes Concept AMG GT XX: Elektro-Supersportwagen mit 1.000 kW Motorleistung

Mercedes-AMG könnte mit dem neuen Concept GT XX eine erinnerungswürdige Marke setzen - falls das Fahrzeug einmal in Serie produziert wird. Das deutsche Performancelabel präsentierte am 25. Juni 2025 ein Konzeptfahrzeug(öffnet im neuen Fenster) , das mit 1.000 kW (1.360 PS) die Grenzen dessen neu definiert, was von batteriebetriebenen Supersportwagen erwartet werden darf. Das Fahrzeug soll Höchstgeschwindigkeiten von mehr als 360 km/h erreichen.
Der Mercedes-Benz-Ableger aus Affalterbach scheint mit diesem viertürigen Elektro-Coupé bewusst provozieren zu wollen. Während andere Hersteller noch um Reichweite und Ladezeiten ringen, setzt AMG auf pure Leistung und verspricht dabei, die typischen Schwächen von Elektrosportwagen zu überwinden.
Das Herzstück des GT XX bilden drei Axialfluss-Elektromotoren, für deren Entwicklung im Jahr 2021 das Unternehmen Yasa übernommen wurde . Diese Technik soll laut AMG-Ingenieuren 67 Prozent kompakter und leichter als herkömmliche Radialfluss-Systeme sein. Zwei Motoren arbeiten an der Hinterachse; der dritte an der Vorderachse schaltet sich bei starker Beschleunigung und zur Rekuperation zu.
Besonders bemerkenswert erscheint AMGs Anspruch, die volle Leistung dauerhaft abrufen zu können. Während viele Elektro-Supersportwagen nach wenigen Vollgas-Attacken an Leistung verlieren, soll das 800-Volt-Antriebssystem des GT XX mit seiner ausgeklügelten Ölkühlung konstante Performance gewährleisten.
Rekord-Ladetechnik könnte Elektromobilität auf den Kopf stellen
Noch spektakulärer als die Fahrleistungen dürften die Ladeeigenschaften des Konzeptautos sein. Mercedes-AMG gibt eine durchschnittliche Ladeleistung von 850 kW an, mit möglichen Spitzenwerten darüber hinaus. Das würde bedeuten: 400 Kilometer Reichweite in nur fünf Minuten - eine Geschwindigkeit, die dem Tankvorgang an der Zapfsäule nahekommt. Der Ladesäulenhersteller Alpitronic hat dazu einen Prototypen entwickelt, der die hohen Ströme von 1.000 Ampere über ein Standard-CCS-Kabel überträgt.

































Im Concept AMG GT XX wird eine eigens entwickelte Zellchemie verwendet. Sie basiert auf NCMA (Nickel/Kobalt/Mangan/Aluminium) in der Kathode sowie einer siliziumhaltigen Anode. Kühlmittel auf Basis eines elektrisch nichtleitenden Öls umströmt jede einzelne Zelle und temperiert diese. Das Kühlmittel fließt durch Kühlkanäle in den Modulen, die auf die gleichmäßige Kühlung aller Zellen ausgelegt sind. Beim AMG GT XX kommen über 3.000 Zellen zum Einsatz.
Optische Anleihen am C111
Optisch orientiert sich der GT XX an den legendären Mercedes-Benz-C111-Prototypen(öffnet im neuen Fenster) der 1970er Jahre. Die charakteristische breite Frontpartie, die geteilten Lufteinlässe und die markante Heckform zitieren bewusst diese Versuchsträger. Mit einem Luftwiderstandsbeiwert von nur 0,198 und einer Höchstgeschwindigkeit von 360 km/h soll das Konzept aerodynamische Maßstäbe setzen.
Im Innenraum dominieren Anspielungen auf den Elektroantrieb. Leuchtende Elemente erinnern an Hochvolt-Kabel, während geriffelte Metallflächen Kühlkörper nachahmen. Nachhaltigkeit spielt eine wichtige Rolle: Statt Leder kommen recycelte GT3-Rennreifen als Bezugsmaterial zum Einsatz.
Ob der GT XX jemals in Serie geht, bleibt offen. AMGs hohe Investition in diese Technologie lässt jedoch ernsthafte Absichten vermuten. Viele technische Lösungen seien zumindest für den späteren Serieneinsatz in der High Performance AMG Electric Architecture (AMG.EA) vorgesehen.



