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Mercedes-Benz Vision Iconic: Design der 1930er mit der Technik der 2030er

Der Vision Iconic gibt einen Ausblick auf das neue Design von Mercedes-Benz . Steer-by-Wire, Solarlack und Level 4 sind technische Highlights.
/ Friedhelm Greis
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Der Vision Iconic erinnert mit der langen Motorhaube an Luxusautos der 1930er Jahre. (Bild: Mercedes-Benz)
Der Vision Iconic erinnert mit der langen Motorhaube an Luxusautos der 1930er Jahre. Bild: Mercedes-Benz
Inhalt
  1. Mercedes-Benz Vision Iconic: Design der 1930er mit der Technik der 2030er
  2. Solarlack, Level 4 und Steer-by-Wire

Mit dem Design des Vision Iconic geht Mercedes-Benz weit in die Automobilgeschichte zurück. "Inspiriert von der goldenen Epoche des Automobildesigns der 1930er Jahre, verkörpert dieses Showcar die pure Essenz von Mercedes‑Benz" , sagte Design-Chef Gorden Wagener zur Präsentation der Studie am 14. Oktober 2025 in Shanghai. Während der markante Kühlergrill und die lang gezogene Motorhaube sehr retro wirken, stehen Funktionen wie Neuromorphic Computing, Steer-by-Wire, Solarlack und hochautomatisiertes Fahren nach Level 4 für die Technik der Zukunft.

In den vergangenen Jahren bewies Wagener mit dem Design der Elektroautos kein glückliches Händchen . Zwar sind Modelle wie der EQS und der EQE ( Praxistest ) technisch gute Elektroautos mit hoher Reichweite, doch mit dem auf Aerodynamik getrimmten Design trafen die Stuttgarter offenbar nicht den Geschmack der Kunden.

Überstrapazierter Begriff

Der auf der IAA 2025 in München vorgestellte GLC sollte daher einen Neuanfang darstellen. Der Designfokus liegt dabei auf dem neu gestalteten Kühlergrill(öffnet im neuen Fenster) . Dieser sei von Modellen wie dem W 108(öffnet im neuen Fenster) , dem W 111(öffnet im neuen Fenster) und dem 600 Pullman(öffnet im neuen Fenster) inspiriert worden. Schon bei der Vorstellung des Grills wurde der Begriff ikonisch sehr strapaziert. Das wird durch den Vision Iconic, der das Wort schon im Namen trägt, noch einmal verstärkt.

In der Pressemitteilung taucht der Begriff in verschiedenen Abwandlungen gleich 14 Mal auf – von "ikonischer Ära" über "ikonischer Grill" zu "ikonischem Design" und "Ikone automobiler Schönheit" . Zweifellos lässt der Vision Iconic "Mercedes-Benz aus der Masse der Gleichförmigkeit herausstechen" , wie es in der Pressemitteilung heißt. Doch es ist kaum davon auszugehen, dass die Studie als künftige S-Klasse auf den Markt kommt. Wobei das für China nicht ausgeschlossen werden kann.

Schwebende Glaskonstruktion statt Displays

Das gilt nicht nur für das äußere Design, sondern auch für den Innenraum mit dem auffälligen Vier-Speichen-Lenkrad ohne jedes Bedienelement. Bildschirme sind ebenfalls nicht vorhanden. "Das Herzstück der Instrumententafel ist eine schwebende Glaskonstruktion, der sogenannte Zeppelin – eine skulpturale Form, die ein faszinierendes Innenleben kunstvoll gestalteter Details mit einem raffinierten Zusammenspiel analoger und digitaler Instrumente offenbart" , schreibt Mercedes.

Beim Öffnen der Tür erwache der Zeppelin "mit einer filmreifen, vollständig analogen Animation, die von High-End-Chronographen inspiriert ist, zum Leben" . In der Mitte sei eine der vier Uhren wie das Markenlogo geformt und fungiere als KI-Begleiter. Weitere Designelemente sind Perlmutt-Intarsien hinter dem Zeppelin und in den Türverkleidungen. Der Fahrzeugboden ist mit Strohmarketerie verkleidet. Laut Wikipedia(öffnet im neuen Fenster) ist dies "eine Technik des Kunsthandwerks, bei deren Anwendung eine Oberfläche mit einem Muster aus aufgeschnittenem und geglättetem Stroh bedeckt und dekoriert wird" .

Der auf der Karosserie aufgebrachte Solarlack soll zusätzliche Reichweite generieren.


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