Mercedes-Benz: So soll der Vision EQXX auf 1.000 km Reichweite kommen
Mercedes-Benz will den supersparsamen EQXX auf der CES 2022 enthüllen. Es wird schon heftig spekuliert, wie die hohe Reichweite erzielt werden kann.

Ist es tatsächlich möglich, ein Auto mit 1.000 Kilometer Reichweite und "normaler" Batterie zu bauen? Die Pläne von Mercedes-Benz für den Vision EQXX sehen zumindest vor, dass das Elektroauto weniger als 10 Kilowattstunden auf 100 km brauchen soll. Zwar will der Stuttgarter Konzern den EQXX erst am 3. Januar 2022 auf der CES in Las Vegas vorstellen. Doch einige Technikdetails sind inzwischen schon bekannt oder zumindest Gegenstand von Spekulationen.
Eine Daimler-Sprecherin bestätigte auf Anfrage lediglich: "Der Vision EQXX ist ein Elektrofahrzeug mit einer realen Reichweite von mehr als 1.000 Kilometern und einem angestrebten einstelligen Verbrauchswert für Kilowattstunden pro 100 Kilometer bei normaler Geschwindigkeit auf der Autobahn - das entspricht einer Reichweite von über 6 Meilen (9,65 km) pro Kilowattstunde." Ein interdisziplinäres Team unter anderem mit Experten von Mercedes-Benz F1 High Performance Powertrain (HPP) mache große Fortschritte bei diesem Projekt.
Aerodynamischer als der EQS
Daimler-Entwicklungsvorstand Markus Schäfer hat bereits im Juli dieses Jahres angekündigt, dass der EQXX noch "deutlich" aerodynamischer als die Luxuslimousine EQS werden soll. Diese bietet mit einem cw-Wert von 0,20 nur einen sehr geringen Luftwiderstand. Dem Mercedes-Blog jesmb.de zufolge soll der cw-Wert des EQXX mit Hilfe "aktiver aerodynamischer Elemente" im Optimum bei 0,17 liegen.
So soll es an der Front aktive Kühlöffnungen geben, die auf aufgrund der besseren Aerodynamik normalerweise geschlossen sind. Zudem werde die Stirnfläche verkleinert, was den Luftwiderstand ebenfalls reduziert.
Was schon bekannt ist: Mercedes-Benz setzt beim EQXX auf permanent erregte Synchronmaschinen, ein 800-Volt-System und ein Zwei-Gang-Getriebe. Die höhere Bordspannung ermöglicht geringere Leitungsquerschnitte, wodurch sich Gewicht und Bauraum der Verkabelung reduzieren lassen.
Höhere Energiedichte der Zellen
Zudem berichtete Schäfer in einem Beitrag auf Linkedin vom 23. November 2021, dass die Entwickler daran arbeiteten, die Energiedichte der Zellen im Vergleich zum EQS um 20 Prozent zu steigern. Einem Bericht von Auto, Motor und Sport zufolge könnte der EQXX auf Zellen mit einer Silizium-Anode setzen. Schäfer habe jedoch lediglich bestätigt, dass man sich zusammen mit Kooperationspartner Sila "Schritt für Schritt" auch für Serienautos auf Anoden aus dem Halbleitermaterial zu bewege.
Laut Jesmb.de soll der EQXX um 300 Kilogramm leichter als der EQS sein. Das dürfte auch daran liegen, dass der Akku mit angeblich 80 kWh Kapazität deutlich kleiner als beim EQS mit 108 kWh ist. Dem Bericht zufolge ist der EQXX etwas kürzer als fünf Meter und liegt auf dem Format der Businesslimousine EQE, die auf der IAA 2021 präsentiert worden war.
Anders als die einmotorigen Versionen des EQS werde der EQXX nicht mit einem Heckmotor, sondern mit einem Frontmotor angetrieben. Das soll höhere Rekuperationsleistungen ermöglichen, ohne dass die Räder blockieren. Darüber hinaus sollen auf dem Dach bis zum Heckdeckel Solarmodule integriert sein. Deren Peakleistung liege vermutlich im Bereich von 200 Watt.
Der EQXX wäre ein Ein-Liter-Auto
Weitere Verbesserungen bei der Effizienz soll es bei den Elektromotoren und den Wechselrichtern geben, den sogenannten Siliziumkarbid-Invertern. Details seien dazu noch nicht bekannt. Für einen geringeren Verbrauch sollen auch schmalere Reifen sorgen. Das könnte aber zur Folge haben, dass die Antriebsleistung entsprechend reduziert wird, damit das Fahrzeug noch das Drehmoment auf die Straße bringen kann.
Sollte es Mercedes-Benz tatsächlich gelingen, mit einem 80-kWh-Akku eine realistische Reichweite von 1.000 km zu erzielen, würde das einen großen Fortschritt bei der Elektromobilität bedeuten. Denn ein Verbrauch von 8 kWh auf 100 km entspricht einem Benzinäquivalent von 0,92 Liter. Damit würde nicht nur die Reichweitenangst der Vergangenheit angehören. Darüber hinaus würden die Effizienzvorteile des Elektroantriebs noch einmal deutlich steigen.
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