Mensch-Maschine-Schnittstelle: Facebook gibt BCI-Entwicklung auf
Nutzer sollen Geräte nicht mit Gehirnströmen, sondern mit Muskelsignalen steuern.

Keine Eingabe per Gedanken: Facebook stellt seine Arbeit an einer Gehirn-Computer-Schnittstelle (Brain-Computer-Interface, BCI) ein. Stattdessen will das Unternehmen ein Interface entwickeln, das mit Muskelströmen arbeitet.
Facebook hatte im Frühjahr 2017 erklärt, dass seine Innovationsabteilung Building 8 ein BCI entwickle. Ziel sei, direkt aus dem Gehirn heraus Worte in einen Computer zu schreiben. Das System solle in wenigen Jahren in der Lage sein, 100 Wörter pro Minute zu verarbeiten.
Im Zuge der BCI-Entwicklung hatte Facebook sich an einem Projekt des Chang Lab der Universität von Kalifornien in San Francisco beteiligt. Im Project Steno ging es darum, mit einem BCI die Sprachfähigkeit wieder herzustellen, etwa bei einem Schlaganfallpatienten. Diesem wurden Elektroden implantiert, die die Gehirnaktivität erfassen.
Patient denkt Sätze
Der Patient trainierte mit dem System über den Zeitraum eines Jahres, wie die Forscher in einem Beitrag in New England Journal of Medicine beschreiben. Dabei versuchte er, zunächst einzelne Wörter aus einem Wortschatz von etwa 50 zu artikulieren. Im nächsten Trainingsabschnitt ging es darum, aus diesen Wörtern vollständige Sätze zu bilden.
Facebook habe aber kein Interesse daran, Systeme zu entwickeln, bei denen Elektroden implantiert werden müssten, teilte das Unternehmen mit. "Obwohl wir immer noch daran glauben, dass auf dem Kopf getragene optische BCI-Systeme langfristig Potenzial haben, haben wir uns dazu entschlossen, unsere unmittelbaren Bemühungen auf einen anderen neuronalen Schnittstellenansatz zu konzentrieren, der schneller marktreif ist."
Dabei handele es sich um ein System, das mit Elektromyografie (EMG) arbeitet, das also die Signale analysiert, die Nerven an die Muskeln senden, und in Steuersignale für ein digitales Gerät umsetzt. Facebook hatte 2019 das New Yorker Startup CTRL-Labs gekauft, das ein solches System entwickelt hat.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Facebook verkauft VR Headsets. Ein BCI wäre dafür sicherlich interessant.
nennt man das nicht Maus?
Ketzerisch gesagt, bei FB hängen nur 'Hirntote' rum, da funktioniert eben nichts mehr.