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Mehr Unfälle bei Senioren: Verwechslung von Gas- und Bremspedal

Autounfälle durch Pedalverwechslung nehmen nach Beobachtung von Experten zu, besonders bei älteren Fahrern. Nun gibt es technische Lösungen.
/ Andreas Donath
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Gas- und Bremspedal (Bild: Pexels)
Gas- und Bremspedal Bild: Pexels / CC0 1.0

Ältere Fahrer verwechseln nach Beobachtung von Unfallforschern häufig Gas- und Bremspedal und verursachen dadurch teils schwere Unfälle. Das sagte die Leiterin der Unfallforschung der Versicherer (UDV), Kirstin Zeidler, dem Spiegel(öffnet im neuen Fenster) . Zwar verwechselten auch jüngere Fahrer gelegentlich Gas- und Bremspedal, ältere Fahrer reagierten jedoch oft langsamer.

Ab einem Alter von 75 Jahren steige die Schwere der Unfälle mit Seniorenbeteiligung deutlich an, heißt es in dem Bericht. Mit dem demographischen Wandel werde die Zahl älterer Fahrer voraussichtlich weiter zunehmen, was die Dringlichkeit des Problems unterstreiche.

Die Automobilindustrie reagiert auf diese Herausforderung. Nach Informationen des Spiegels arbeiten Hersteller an Lösungen, um solche Unfälle zu verhindern. Ein sogenannter Notfahrassistent soll in Neuwagen eingebaut werden, um das als Pedal Misapplication bekannte Phänomen anzugehen.

Internationale Bemühungen zur Unfallprävention

In Japan sind solche Systeme bereits im Einsatz. Hersteller wie Toyota und Nissan integrierten sie in ihre Fahrzeuge. Die japanische Crashtest-Organisation JNCAP prüfe diese Systeme seit 2018, schreibt der Spiegel.

Eine Sprecherin des Verbands der Automobilindustrie (VDA) erläutert in dem Bericht das Testverfahren: Ein Fahrzeug wird auf ein anderes Auto oder einen Fußgänger zubewegt, dann wird das Gaspedal aus dem Stand heraus schnell betätigt. Bewertet wird, ob das Fahrzeug plötzlich beschleunigt oder ob Assistenzsysteme eingreifen, um einen Aufprall zu vermeiden oder zumindest die Aufprallgeschwindigkeit zu reduzieren.

Experten betonen, dass technische Lösungen allein aber nicht ausreichten. Es benötige eine offene Diskussion über die Fahrtauglichkeit im Alter. Regelmäßige Überprüfungen der Fahrtüchtigkeit könnten ein Ansatz sein, um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten.

Gleichzeitig müsse berücksichtigt werden, dass Mobilität für viele ältere Menschen ein wichtiger Aspekt der Lebensqualität sei.


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