Megayacht Y721: Für Jeff Bezos' Yacht wird eine Brücke teilweise demontiert

Das ist der Preis, wenn es etwas größer sein muss. Aber den zahlt Jeff Bezos bestimmt gern.

Artikel veröffentlicht am ,
Megayacht Black Pearl mit Dyna-Rigg (Symbolbild): "Geld aus Bezos herausholen und in die Region stecken"
Megayacht Black Pearl mit Dyna-Rigg (Symbolbild): "Geld aus Bezos herausholen und in die Region stecken" (Bild: Donan.raven/Wikipedia/CC-BY-SA 2.0)

Platz für Jeff Bezos: Damit die neue Yacht des Amazon-Gründers ins offene Meer fahren kann, muss im Rotterdamer Hafen eine Brücke zum Teil abgebaut werden. Es gibt Kritik an dem Projekt.

Bezos hat bei der Werft Oceanco in Alblasserdam in den Niederlanden den Bau einer Megayacht in Auftrag gegeben. Die Y721 wird 127 Meter lang und damit eine der größten Segelyachten der Welt. Der Dreimaster hat ein Dyna-Rigg, eine Abkürzung für dynamisches Rigg, mit Rahsegeln und drehbaren Masten.

Die Y721 soll im Laufe dieses Jahres übergeben werden. Auf dem Weg von der Werft zum Meer muss sie die Koningshavenbrug, auch De Hef genannt, passieren. Die Durchfahrt der Hubbrücke hat eine lichte Höhe von 46,5 Metern.

Die Brücke ist nicht hoch genug

Das ist jedoch zu niedrig für die Masten von Bezos' Yacht. Deshalb soll das Mittelstück der Brücke demontiert werden, wie das auf Superyachten spezialisierte Magazin Boat International berichtet. Es wäre nicht praktikabel gewesen, die teilweise fertige Yacht durch die Brücke zu fahren und anschließend woanders fertigzustellen, sagte ein Vertreter der Werft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt Rijnmond.

Bei den Bewohnern Rotterdams gibt es Kritik an der Maßnahme, nicht zuletzt weil die Brücke erst 2017 renoviert wurde. "Dieser Mann hat sein Geld mit strukturellem Personalabbau, Steuerhinterziehung und Umgehung von Vorschriften verdient und jetzt müssen wir unser schönes Nationaldenkmal abreißen? Das geht wirklich zu weit", sagte Stephan Leewis Rijnmond. Leewis sitzt für die grüne Partei GroenLinks im Stadtrat.

Bezos zahlt

Die Kosten für den Abbau und den anschließenden Wiedereinbau des Mittelstücks sollen die Werft und Bezos übernehmen. "Ich würde diese Vereinbarungen gerne sehen", sagte Leewis. "Denn dafür kann kein einziger Cent an öffentlichen Geldern verwendet werden."

Andere Politiker bewerten den Bau der Y721 positiver. "Die Schiffbauindustrie hatte in den letzten Jahren eine schwere Zeit. Es werden kaum noch Schiffe in den Niederlanden gebaut. Heutzutage kommen alle Containerschiffe aus Asien", sagte Dennis Tak von der sozialdemokratischen Partij van de Arbeid Rijnmond. Ein solches Projekt schaffe Arbeitsplätze. "Und: Ich finde es gut, dass wir noch etwas Geld aus Bezos herausholen und in die Region stecken können."

Die Y721 ist die größte je von Oceanco gebaute Yacht und löst die 2017 fertiggestellte, 106 Meter lange Black Pearl ab. Insgesamt wird die Y721 auf Platz zwei der Rangliste der größten Segelyachten landen. Größer ist nur die knapp 143 Meter lange A, die in Kiel für den russischen Oligarchen Andrei Melnitschenko gebaut wurde.

Solche Projekte werden im Allgemeinen streng geheim gehalten. Erst das im September 2021 veröffentlichte Buch Amazon Unbound bestätigte die Gerüchte um Bezos' Yachtprojekt. Erste Bilder der Y721 wurden veröffentlicht, als die Yacht im Oktober die Werfthalle verließ. Die Kosten für eine solche Yacht liegen im dreistelligen Millionenbereich.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


flogol 06. Feb 2022

warum fahren sie nicht nach Süden unter der höheren Brücke durch? https://www.google.com...

gaym0r 05. Feb 2022

Ja gut, genau so könnte ich auch schreiben dass man die mittlere Etage aus nem Haus...

picaschaf 04. Feb 2022

Nochmal: Was geht es ihn an? Und wenn du freiwillig mehr zahlen willst, bitte. Objektiv...

WhiteWisp 04. Feb 2022

Es kann nicht sein, dass man Gebäude teilweise nicht renovieren kann wegen Denkmalschutz...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Angeblicher ARD-Plan
Rundfunkbeitrag könnte auf über 25 Euro steigen

Laut einem Bericht wollen die öffentlich-rechtlichen Sender eine Anhebung des Rundfunkbeitrags auf bis zu 25,19 Euro pro Monat fordern.

Angeblicher ARD-Plan: Rundfunkbeitrag könnte auf über 25 Euro steigen
Artikel
  1. E-Fuels: VDA begrüßt Verbrennerkompromiss, Greenpeace übt Kritik
    E-Fuels
    VDA begrüßt Verbrennerkompromiss, Greenpeace übt Kritik

    Die Einigung zwischen EU-Kommission und Bundesregierung zu Verbrennermotoren ruft erste Reaktionen hervor.

  2. Elektrifizierung von Kommunalfahrzeugen: Radnabenantrieb von Schaeffler serienreif
    Elektrifizierung von Kommunalfahrzeugen
    Radnabenantrieb von Schaeffler serienreif

    Schaeffler setzt auf Radnabenantriebe für die Elektrifizierung von Fahrzeugen, die nicht schnell fahren und beispielsweise in der Stadt eingesetzt werden.

  3. USA: Amateurfunker nutzen 22-Meter-Skulptur als Antenne
    USA
    Amateurfunker nutzen 22-Meter-Skulptur als Antenne

    Mit nur fünf Watt Sendeleistung konnten Studenten in New York fast die gesamten östlichen USA abdecken - dank einer Skulptur als Antenne.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • MediaMarkt-Osterangebote • 3 Spiele kaufen, 2 zahlen • Cyberport Jubiläums-Deals • MSI Optix 30" WFHD/200 Hz 289€ • Verbatim 1-TB-SSD 42,90€ • Creative Sound Blaster X G6 99,99€ • Thrustmaster T300 RS GT PC/PS 290€ • Logitech G535 Lightspeed 69,99€ • NBB Black Weeks [Werbung]
    •  /