Meerbusch: Schäden bei Deutsche Glasfaser durch Telekom-Überbau

Beim Aus- und Überbau des Glasfasernetzes in Meerbusch in Nordrhein-Westfalen ist bei Bauarbeiten für die Deutsche Telekom das Netz von Deutsche Glasfaser mehrfach beschädigt worden. Das berichtete die Rheinische Post (Paywall)(öffnet im neuen Fenster) unter Berufung auf die Unternehmen. Laut Telekom stimmen die Leitungspläne der Deutschen Glasfaser nicht, was mit zu den Beschädigungen geführt habe.
Deutsche-Glasfaser-Sprecher Dennis Slobodian sagte Golem.de: "Wir haben Schäden an mehreren Stellen unseres Glasfasernetzes in Meerbusch registriert." Alle Schäden seien durch die Tiefbauarbeiten des Konkurrenten beim parallelen Glasfaserausbau verursacht worden. "In der Regel sollte ein Schaden vom Verursacher direkt beim Leitungsinhaber gemeldet werden. Hier wurde jedoch dem Anwohner gesagt, er solle das tun. Dies hat die Schadensbehebung leider unnötig in die Länge gezogen."
Laut Deutsche Glasfaser teilte die Stadt nach einem Vor-Ort-Termin in Bösinghoven mit, dass an den betroffenen Stellen die Glasfaserkabel des Netzbetreibers nicht in der vorgeschriebenen Tiefe verlegt worden seien und man das Unternehmen angewiesen habe, "an den besagten Stellen nachzuarbeiten" . Die Telekom gab gegenüber Golem.de an, dass in den vorab von der Deutschen Glasfaser zur Verfügung gestellten Plänen die Maßeinheiten gefehlt hätten.
Telekom zog Glasfaserausbaustart vor
Nach Angaben der Stadt Meerbusch aus dem November 2024(öffnet im neuen Fenster) hatte die Telekom den zunächst für das Jahr 2025 vorgesehenen Glasfaserausbaustart im Stadtteil Strümp vorgezogen und mit den ersten Arbeiten im Ort begonnen. Im Anschluss wollte das Unternehmen rund 7.500 Haushalte in Lank-Latum, Bösinghoven und in den Rheingemeinden an das Netz bringen.
Die Telekom baut demnach ihre Glasfaserinfrastruktur in Meerbusch schon seit dem Jahr 2021 aus. Drei Ausbaugebiete in Büderich und eines in Osterath mit insgesamt 11.800 Haushalten und Unternehmensstandorten waren im November 2024 bereits fertiggestellt. Die Stadt hat rund 57.000 Einwohner. In Strümp sollten dann insgesamt rund 3.600 Haushalte ans Netz gebracht werden.
"Die Deutsche Glasfaser hatte sich nach abgeschlossenen Ausbauprojekten in Lank-Latum, Bösinghoven und Ilverich überraschend aus Strümp und Osterath zurückgezogen und ihr Engagement in Meerbusch beendet" , erklärte die Stadt Meerbusch. Eine gute Zusammenarbeit mit der "zuverlässig arbeitenden" Telekom sei insbesondere nach diesem Rückzug unerlässlich.
"Der Fall Meerbusch zeigt, dass Doppelausbau nicht nur schädlich für das Investitionsklima im Glasfaserausbau und volkswirtschaftlich unsinnig ist. Der Ausbau paralleler Glasfasernetze sorgt auch für ein mindestens verdoppeltes Risiko von Bauschäden an bestehenden Infrastrukturen" , erklärte der Branchenverband Breko.



