Medizin: Mobiler HIV-Test per Smartphone
Ein Pikser, ein kleines Gerät und ein Smartphone: US-Wissenschaftler haben ein Diagnosegerät für Aids und Syphilis entwickelt, das ohne Laborgerätschaften auskommt.

Ein Aufsatz für das Smartphone soll Aids und Syphilis erkennen. Er kostet nur 34 US-Dollar und liefert eine Diagnose innerhalb einer Viertelstunde. Ein erster Test des Diagnosegeräts in Afrika war erfolgreich.
Das Gerät ist etwa so groß wie das Smartphone selbst und "bildet alle mechanischen, optischen und elektronischen Funktionen eines Enzyme-linked Immunosorbent Assays (Elisa) im Labor nach", schreiben die Entwickler von der Columbia-Universität in New York in der Fachzeitschrift Science Translational Medicine.
Strom kommt vom Smartphone
Der Aufsatz benötigt laut den Forschern keine eigene Energieversorgung, sondern bezieht den Strom vom Smartphone. Die Leistungsaufnahme ist gering: Eine Akkuladung eines iPods etwa reicht für 41 Tests aus.
Als Blutprobe genügt ein Tropfen, der etwa durch einen Stich in den Finger gewonnen wird. Die Blutprobe wird in eine kleine Kartusche aus durchsichtigem Kunststoff geladen. Die Kartusche wird mit einem Chip verbunden, der mit einer Flüssigkeit gefüllt ist. Der Chip wird schließlich in die Kopfhörerbuchse des Smartphones gesteckt.
Silberfilm blockiert Licht
In der Flüssigkeit befinden sich Nanopartikel aus Gold und Silber. Die Goldpartikel binden sich an die Antikörper. Die Silberpartikel bilden einen Film um die Goldpartikel herum. Der Film blockiert Licht, das durch den Chip hindurchfällt. Die Analyse dauert rund 15 Minuten. Das Ergebnis wird automatisch auf das Smartphone übertragen.
Das Gerät ahmt den Elisa-Test nach, der Standard für die Aids-Diagnose ist. "Tatsächlich entwickeln wir nicht ganz neue Verfahren, sondern wir bilden Schritt für Schritt nach, was Instrumente im Labor machen", sagte Samuel Sia der Tageszeitung Washington Post.
Das Diagnosegerät ist in erster Linie dafür gedacht, schwangere Frauen auf Aids und Syphilis zu testen - beide Krankheiten können leicht auf das Kind übertragen werden. Das Team um Sia hat das Gerät in Ruanda an knapp 100 Patienten getestet, von denen die meisten anschließend sagten, sie zögen diesen Test anderen vor. Sia plant als Nächstes einen größeren Feldtest.
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Ja, ich war bereits eine Ecke weiter weil diese deine Annahme zwangsweise bedeutet, dass...
Wenn der Apparat auch noch erkennt, ob die Dame des begehrens auch noch die Pille...
Ah okay... Ja... okay, da lasse ich mich drauf ein. :-) Man lernt nie aus.