Display mit Bonbonfarben, gutes WLAN
Die positiven Aspekte des 17,3-Zoll-Displays im Erazer sind schnell aufgezählt: Es ist matt, spiegelt daher wenig und ist für ein TN-Panel recht blickwinkelstabil. Vor allem beim weiten Aufklappen, also dem Blick von unten, verändern sich die Farben kaum. Von oben betrachtet und bei seitlichem Einblick invertiert die Darstellung aber doch - immerhin fällt das beim geraden Sitzen vor dem Notebook noch kaum auf, was nicht bei allen 17-Zöllern der Fall ist.
Damit ginge das Display auch angesichts des Preises in Ordnung, wäre da nicht die völlig falsche Farbdarstellung. Sie fällt schon beim Anmeldebildschirm des vorinstallierten Windows 8.1 auf: Die gelbe Linie sieht aus wie mit einem Textmarker gezogen, Zwischentöne - die sich auf anderen Displays klar erkennen lassen - sind kaum vorhanden. Die gesamte Darstellung ist quietschbunt, aus sattem Rot wird beinahe Pink, und Grüntöne haben einen hässlichen blauen Farbstich. Um das im Vergleich mit anderen Notebookdisplays zu dokumentieren, haben wir den Anmeldebildschirm mit einem festen Weißabgleich von 6.500 Kelvin ohne jegliche Farbkorrektur bei vergleichbarer Helligkeit und stets gleicher Blende und Verschlusszeit fotografiert.
Ein solch verbogener Farbkontrast stört nicht nur bei Testbildern, sondern sogar beim Arbeiten mit Windows oder Office-Anwendungen, denn es gibt kein echtes Weiß. Stattdessen stellt das X7611 alles mit einem deutlichen Blauschleier dar, selbst die Fenster des Windows Explorers wirken auf den ersten Blick fremd.
Das ist nicht nur beim Betrachten oder Verarbeiten von Fotos indiskutabel, auch Videos und Spiele verlieren so viel von ihrem Reiz, denn alle dunkleren Töne saufen gnadenlos in Schwarz ab, helle Farben wie das Grün einer Landschaft oder Rottöne knallen dagegen hart auf die Netzhaut. Das wirkt lästig und unangenehm. Erfahrene Anwender mögen sich mit einem eigenen Farbprofil in den Einstellungen des Nvidia-Treibers behelfen, aber den stets zu hohen Kontrast des Panels kann man so nur halbwegs ausgleichen.
Wir führten Medion diese Darstellung auch im Vergleich mit anderen Notebooks vor, das Unternehmen hielt dann Rücksprache mit seinen Technikern. Ergebnis: Die Displays werden nicht einzeln ab Werk kalibriert, und die Bildqualität anderer Exemplare entspricht unserem Testgerät. Im Zweifel sollte man sich das X7611 also selbst ansehen, um zu prüfen, ob die Darstellung für die persönlichen Vorlieben noch tragbar ist. Im Wortsinne sollte man sich dabei nicht von der perfekten Ausleuchtung und den meist voll aufgedrehten Displayhelligkeiten in Elektronikmärkten blenden lassen.
Offenbar hat Medion also beim Display gespart, was bei einem 1.300-Euro-Gerät unverständlich ist. Für andere Bereiche gilt das nicht: Wo viele Anbieter oft billige WLAN-Module einbauen, sitzt im Erazer ein N7260 von Intel mit zwei Antennen, das auch Widi beherrscht. Es erreicht mit 802.11n bei 2,4 GHz 130 MBit/s und im 5-GHz-Band 300 MBit/s. Wir schafften an einem Messpunkt, wo einfache WLAN-Module nur auf knapp 100 MBit/s kommen, auch im überlaufenen 2,4-GHz-Band mit 14 benachbarten Netzen noch 130 MBit/s. Beim Kopieren großer Dateien aus dem lokalen Netz ergaben sich netto über 11 MByte pro Sekunde. 802.11ac beherrscht das Funkmodul allerdings nicht.
Ein weiteres, gut durchdachtes Detail ist der Einschaltknopf: Er leuchtet weiß, wenn die integrierte Grafik genutzt wird, und orange, wenn die Nvidia-GPU arbeitet. So kann man vor allem im Akkubetrieb schnell feststellen, ob man nicht versehentlich die gar nicht gebrauchte 765M aktiviert hat, und von Hand im Treiber die GPU wechseln.
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Spielebenchmarks und Akkulaufzeit | Fazit |
wenn ich bei meiner Freundin bin, nützt mir ein mein Tower zuhause auch nichts ;) oder...
Ja, wie im Artikel auch erwähnt. Die Schwächen des Displays selbst, hier einen zu hohen...
Ich hab vor kurzen zum gleichen Preis (kurzzeitig gesenkter Preis auf 1499 plus 10% GS...
Display ist eine Sache, ansonsten hört sich das ganze uberraschend gut an. Markenimage...