Medienanstalt: Öffentlich-Rechtliche sollen analoge Verbreitung einstellen
Um die Analogabschaltung zu beschleunigen, sollen die öffentlich-rechtlichen Sender die analoge Verbreitung einstellen. Das forderte der Direktor der Medienanstalt Sachsen-Anhalt. Doch die Fernsehsender wollen kein schnelles Ende des Analogen im TV-Kabelnetz.

Um die Analogabschaltung im TV-Kabelnetz zu beschleunigen, sollen die öffentlich-rechtlichen Sender auf analoge Verbreitung verzichten. Das sagte Martin Heine, Direktor der Medienanstalt Sachsen-Anhalt, auf dem Medientreffpunkt Mitteldeutschland in Leipzig. Annette Schumacher, Leiterin Regulierung bei Vodafone, wünschte einen weiteren "Schubs von der Medienpolitik".
Man wolle nun versuchen, die Verbände der Wohnungswirtschaft, Kabelnetzbetreiber und andere an einen Tisch zu bekommen, um in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gemeinsam handeln zu können. Heine versprach: "Wir bleiben an der Spitze der Bewegung."
Die Sender sorgen sich bei der Analogabschaltung um Programmplätze und Reichweiten. Laut Klaus Steffens, Leiter Technik-Distribution von ProSiebenSat.1, sind für neue Programme des Senders analoge Reichweiten nicht mehr geplant. Doch auf Reichweiten der alten verzichten - solange es sie noch gibt - will der Konzern offenbar auch nicht.
Wohnungsunternehmen fürchten um ihre Verträge
Wohnungsunternehmen fürchten um ihre Verträge mit den Kabelnetzbetreibern und den Mietern, die kündigen könnten, wenn die Grundversorgung nicht mehr gesichert wäre, warnte Rainer Nowak vom Verband der Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft. Auch alte Menschen müssten noch etwas sehen können auf ihrem Fernseher, das nicht verschlüsselt ist. Dies sei Bestandteil der Miete. Es sei aber die Frage, wie lange die Sender wirklich auf Verschlüsselung verzichten. Wenn das Fernsehgerät älter ist, wie etwa ein Röhrenfernseher, ist eine Neuanschaffung oder eine Set-Top-Box erforderlich.
Uneins war die Runde über den Vorstoß von Unitymedia. Am 30. Juni 2017 wird das analoge TV-Programm von Unitymedia eingestellt, hatte der in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg tätige Kabelnetzbetreiber im April 2016 bekanntgegeben.
Der Verband der Kabelnetzbetreiber Anga gab das Jahresende 2018 für die Komplettabschaltung vor. Durch die Einstellung der analogen Verbreitung würden umfangreiche Übertragungskapazitäten frei, die für zusätzliche digitale Fernsehprogramme in HD und schnelle Internetzugänge genutzt werden könnten.
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Laut Planung ist die Abschaltung von analogen Fernsehen für die nächsten Jahre geplant...
Natürlich verringert sich die Reichweite, wenn das Programm verschlüsselt wird. Aber wenn...