Media Control Unit: Jeder dritte Tesla zeigt Ausfallerscheinungen
Rund 160.000 zwischen 2012 und 2018 gebaute Tesla-Fahrzeuge nutzen die Media Control Unit (MCU) des betroffenen Infotainment-Systems.

Laut einer Untersuchung der US-Bundesbehörde für Verkehrssicherheit weisen knapp 159.000 von Tesla ausgelieferte Model S und Model X das Potenzial auf, einen Schaden des Infotainment-Systems zu erleiden (PDF). Der National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) zufolge hatte bei jedem dritten Fahrzeug von gut 15.000 gemeldeten Modellen die Media Control Unit (MCU) nach drei bis vier Jahren einen Defekt, was zu diversen Problemen führen kann.
Die NHTSA listet beispielsweise den Ausfall der Kamera bei eingelegtem Rückwärtsgang, den Ausfall der Bedienung für die Klimaanlage aufgrund eines nicht mehr reagierenden Touchscreens und das fehlende Erklingen von Benachrichtigungstönen für den Autopiloten sowie das Fahrerassistenzsystem auf. Eine defekte MCU kann überdies dazu führen, dass sich das Auto nicht mehr laden lässt, weil ein Notfallmodus anspringt.
Hintergrund ist, dass allerhand System-Logs anfallen, durch welche der Flash-Speicher der Media Control Unit über die Jahre hinweg schlicht totgeschrieben wird. Das betrifft das Model X und das Model S der Baujahre 2012 bis 2018, beide verwenden die MCU0 oder MCU1 mit einem Tegra-3-SoC von Nvidia. Das Linux-Betriebssystem schreibt seine System-Logs auf die eMMC (Embedded Multimedia Card), ein verlötetes NAND-Modul neben dem Tegra 3.
Zu wenig Over Provisioning
An sich sorgt Wear Leveling dafür, dass alle Zellen eines Flash-Chips gleichmäßig abgenutzt werden. Zwar verwendet Tesla eine passende Firmware, mit 8 GByte gibt es aber offenbar zu wenig Speicherkapazität für ausreichendes Over Provisioning, weshalb es irgendwann zu den Ausfällen kommt. Das Aufrüsten einer MCU0 oder MCU1 auf eine MCU2 durch Tesla kostet 2.500 US-Dollar vor Steuern, allerdings hat Tesla erst kürzlich die Garantie der 8-GByte-MCU auf acht Jahre angehoben und repariertsie innerhalb dieses Zeitraums oder nimmt den Austausch gegen eine 64-GByte-Variante vor. Sollte die Reparatur danach erfolgen, werden 120 US-Dollar zuzüglich Arbeitszeit plus Steuern fällig.
Im neueren Model 3 steckt immer die MCU2 mit einem Atom E3800 von Intel, hier sind 32 GByte vorhanden und zudem eine SD-Karte für Logs. Bei späteren Model S und Model X nach 2018 ist Tesla ebenfalls auf die MCU2 umgestiegen. Der selbst entwickelte und im April 2019 vorgestellte FSD-Chip (Full Self Driving) hingegen hat mit dem Infotainment-System nichts zu tun, er ist für den Autopiloten verantwortlich.
Nachtrag vom 17. November 2020, 21:40 Uhr
Wir haben den Text präzisiert: Das Upgrade von MCU0 oder MCU1 auf MCU2 kostet 2.500 US-Dollar, die reine Reparatur nach Ablauf der Garantie hingegen 120 US-Dollar.
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Die Wahrscheinlichkeit grenzt jetzt schon an Sicherheit. Das hingegen ist pure...
125,30¤ für 7 Liter Öl muss man auch erstmal bezahlen. Dagegen ist das beste...
Diese dicke fette Lüge mit 100 % Ausfall weise bitte mal nach. Sorry - aber die Zahlen...
tesla instrument clusters fail a lot because they use a cheap NAND flash marketed...