Wenn man Dialoge schon mitsprechen kann
Jeden Tag nach der Schule leiteten mein Bruder und ich ein Ritual ein: Erst Snacks aus dem Kühlschrank nehmen, dann die Videokassette von Episode 1 einwerfen – pusten nicht vergessen! Nach einigen Wochen konnten wir jede einzelne Zeile im Film mitreden. Auch heute denken wir häufig an diese Zeit zurück und erinnern uns noch an viele Dialoge.
Später gingen wir dazu über, zu den coolen Actionszenen zu springen: Für uns waren das die Podrennen und die finale Schlacht zwischen Droiden, Gungans, Jedi und Sith. Für mich war Darth Maul besonders cool. Es dauerte daher nicht lange, bis ich mir die passende Legofigur des Sith-Schülers zulegte – für den Kampf gegen die betrügerischen Jedi! Auch kaufte ich mir mit meinem Taschengeld mehrere identische Legosets des Battle Droid Carrier 7126, um eine Armee von über 40 Kampfdroiden aufstellen zu können.
Neben den Lego-Sets wollten wir verwöhnten Kinder natürlich auch alles über Star Wars am Rande wissen. Irgendwann wünschten wir uns deshalb das offizielle Star Wars Fact File von unseren Eltern. Das sind Sammelhefte des Verlages De Agostini, die jeweils einen Aspekt von Star Wars behandeln. Mal sind es die stampfenden AT-ATs, mal Charaktere wie Meister Yoda. Selbst nur im Hintergrund zu sehende Nebenfiguren bekommen hier mehrere Seiten mit Bildern und Hintergrundinfos spendiert.
Ein Schulreferat über Sternzerstörer
Für mich war es entsprechend leicht, mich in der Welt von Star Wars zu verlieren. Das zeigte sich dann auch in der Schule. So habe ich in der siebten Klasse ein Referat zu Fahrzeugen und Raumschiffen im Star-Wars-Universum gehalten und etwa den Unterschied zwischen einem Imperial-2-Sternzerstörer und einem Victory-Kreuzer (beides fliegende Dreiecke) erklärt. Aus heutiger Sicht kann ich mir ausmalen, wie langweilig und komisch das für einige Mitschüler gewesen sein muss. Mir war das im Star-Wars-Tunnel aber völlig egal.
Mit Episode 2: Angriff der Klonkrieger ging meine Euphorie für die Prequels stark nach unten. Mit 14 Jahren fand ich die aufgesetzte Liebesgeschichte und Knutschereien zwischen Anakin und Padmé Amidala einfach nur blöd. Übrigens sehe ich auch heute den zweiten Teil als den schlechtesten Star-Wars-Teil an, aber nicht nur wegen der aufgesetzten Liebesgeschichte.
Die digitalen Effekte sind nicht gut gealtert und es passiert einfach zu wenig. Das ist ein Grund, warum Anakins Entwicklung von der Jedi-Hoffnung zum fiesen Darth Vader in Episode 3 für mich viel zu hastig dargestellt wird. Die Rache der Sith ist aber ein weitaus besserer Film und macht auch heute noch enorm viel Spaß.
Im richtigen Alter, um Prequels und Originale zu feiern
Als nun erwachsener Nerd kann ich definitiv sagen: Ich war im genau richtigen Alter, um die teils gehassten Prequels zu feiern und die Originaltrilogie als das beste Star Wars in allen Ehren zu halten. Ich sehe aber auch, warum die Prequels auch viele enttäuschten.
Das Franchise beeinflusste mein erwachsenes Leben und schürte meine Faszination für Science-Fiction und Fantasy. Erst durch Star Wars kam ich an andere großartige Franchises wie Star Trek heran.
Für Serien wie The Next Generation und Deep Space Nine war ich damals viel zu jung. Auch düstere Filme wie Blade Runner, Alien und Predator waren für Ältere gedacht – auch, wenn ich Alien bereits mit 13 im TV gesehen und danach tagelang Albträume hatte.
In sehr kurzen und regelmäßigen Abständen komme ich immer wieder auf die Star-Wars-Filme zurück. Der imperiale Angriff auf Hoth in Das Imperium schlägt zurück und die Schlacht um Endor in Die Rückkehr der Jedi-Ritter zählen für mich noch immer zu den besten Actionsequenzen der Filmgeschichte.
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May the Fourth: Wie ich zum absoluten Star-Wars-Nerd wurde | Die neuen Star-Wars-Filme sind für mich auch gut |
Der Kritik Hype ist mir auch unverständlich. Die Disney Zeit dagegen wirkt für mich als...
Zu erwähnen wäre noch die sogenannte "Machete Order", eine Empfehlung für die...
Same here. Ich selber habe zumindest einige Bücher gelesen (Han Solo Trilogie, die...
+1 Kann ich bestätigen.
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