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Maxar: USA sperren private Satellitenaufklärung für Ukraine

Die US-Regierung hat den privaten Satelliten -Betreiber Maxar angewiesen, der Ukraine keine Aufklärungsbilder mehr zu liefern.
/ Andreas Donath
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Maxar-Satellit (Bild: Maxar)
Maxar-Satellit Bild: Maxar

Die militärische Aufklärung ist eines der entscheidenden Elemente im Krieg - umso gravierender ist der Beschluss der US-Regierung, den US-Technologiekonzern Maxar dazu zu bringen, den ukrainischen Zugriff auf seine Satellitenbilder zu unterbinden. Das bestätigte das Unternehmen auf X(öffnet im neuen Fenster) .

Die National Geospatial-Intelligence Agency(öffnet im neuen Fenster) der USA, die für den betroffenen Satellitenbildservice Global Enhanced Geoint Delivery verantwortlich zeichnet, bestätigte eine entsprechende Sperre. Eine Sprecherin der Behörde äußerte sich zu der Angelegenheit, ohne jedoch nähere Details zu den Beweggründen dieser Entscheidung preiszugeben.

Der ukrainische Militärblog Militarnyj(öffnet im neuen Fenster) hatte zuvor unter Berufung auf anonyme Quellen von dieser Sperrung berichtet. Laut den Informationen des Blogs sind sowohl offizielle Regierungskonten als auch private Zugänge von dieser Maßnahme betroffen.

Maxar stellte klar, dass jeder Kunde selbst entscheide, wie die Daten genutzt und geteilt würden. Das deutet darauf hin, dass die Ukraine möglicherweise noch indirekt Zugang zu diesen Informationen erhalten könnte, wenn andere Kunden von Maxar ihre Daten mit der Ukraine teilen würden.

Diese Entwicklung steht offenbar im Zusammenhang mit dem Kurswechsel der US-amerikanischen Ukraine-Politik. Nach Angaben von Militarnyj legte die US-Regierung nach Spannungen bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus nicht nur ihre Militärhilfen vorläufig auf Eis, sondern setzte auch die Bereitstellung nachrichtendienstlicher Informationen aus.

Auswirkungen auf die ukrainische Aufklärungsfähigkeit

Die Auswirkungen dieser Entscheidung könnten für die ukrainischen Streitkräfte erheblich sein. Maxar wird von Militarnyj als führender Anbieter kommerzieller Satellitenbilder für ukrainische Nutzer bezeichnet. Diese bildgebenden Dienste ermöglichten es dem ukrainischen Militär bisher, Truppenbewegungen der russischen Streitkräfte zu verfolgen.

Darüber hinaus konnte die Ukraine mithilfe dieser Satellitenbilder die Folgen von Angriffen auf wichtige Objekte sowohl in den besetzten Gebieten als auch auf russischem Territorium beurteilen. Der Wegfall dieser Informationsquelle könnte daher die strategischen und taktischen Fähigkeiten der ukrainischen Streitkräfte beeinträchtigen.

Diese Sperrung betrifft nach vorliegenden Informationen ausschließlich den Zugang zum Global-Enhanced-Geoint-Delivery-Service. Es ist derzeit unklar, ob die Ukraine noch Zugang zu anderen vergleichbaren Diensten hat oder alternative Informationsquellen erschließen kann.

Die ukrainische Regierung äußerte sich bislang nicht offiziell zu dieser Angelegenheit.


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