Max-Space-20-Modul: Aufblasbares Modul für zukünftige Raumstationen

Mit einer Rideshare-Mission von SpaceX soll ein aufblasbares Modul für künftige kommerzielle Raumstationen im Jahr 2025 unter Weltraumbedingungen getestet werden. Das Max-Space-20-Modul ist beim Start auf ein Volumen von zwei Kubikmetern komprimiert. Wenn es im Weltraum angekommen ist, soll es sich auf 20 Kubikmeter ausdehnen und wäre damit das größte bisher geflogene erweiterbare Modul(öffnet im neuen Fenster) .
Das Start-up Max Space(öffnet im neuen Fenster) verwendet eine bidirektionale Korbgeflecht-Gewebestruktur. "Wenn man die Fasern in zwei verschiedene Richtungen laufen lässt, die 90 Grad auseinanderliegen, weiß man nicht, wie viel Last in die eine oder andere Richtung geht" , so Maxim de Jong, Mitbegründer und CTO (Chief Technology Officer). Das erfordert zusätzliches Material, um ausreichende Sicherheitsmargen zu gewährleisten, und erschwert auch die Skalierung von Designs auf größere Volumina.
Dafür verwendet das Unternehmen die Ultra-Hochleistungsgefäß-Technologie. Diese verteilt die Lasten in eine Richtung. Dadurch wurde die Unsicherheit bei den Sicherheitsmargen bei bereits durchgeführten Tests verringert.
Eine erste Version des Max-Space-20-Moduls wurde bereits auf der Mars-Konferenz, zu der der Amazon-Gründer Jeff Bezos eingeladen hatte, ausgestellt. Das Unternehmen arbeitet nun an einer Flugversion mit Verbesserungen wie dem Schutz vor Trümmern.
Die Zukunft soll groß und aufblasbar sein
Zukünftige Versionen sollen sich auf 100 oder sogar 1.000 Kubikmeter ausbreiten können - Letzteres entspricht dem Ausmaß der Internationalen Raumstation ISS. Doch anders als bei der ISS braucht es für den kompletten Aufbau der aufblasbaren Raumstation nur einen einzigen Raketenstart. Der Preis soll dabei die 200-Millionen-Dollar-Marke nicht überschreiten, verspricht das Unternehmen.
"Der Bau von Raumstationsmodulen ist schwierig und teuer und ein Hindernis für viele interessante Raumfahrtanwendungen wie die Fertigung im Weltraum, Biowissenschaften und Pharmazie" , erklärt der Mitgründer Aaron Kemmer. "Wir wollen zeigen, dass es auch billig geht."
Besonders für kommerzielle Raumstationen könnte dies interessant sein. Jedoch könnten auch Regierungsbehörden als Kunden infrage kommen, welche die Module als Depot für Treibstoff oder andere Lagerungen verwenden können. Eine eigene Raumstation will das Unternehmen nicht betreiben, vielmehr will es sich als Zulieferer auf dem Markt etablieren.



