Matrix Resurrections: Warner wird wegen HBO-Max-Start verklagt
Eine an Matrix Resurrections beteiligte Filmfirma hat Warner verklagt. Der Grund: Der Film lief parallel zum Kinostart auf HBO Max.

Das Filmstudio Village Roadshow Films hat in den USA Klage gegen Warner eingereicht. Es geht darum, dass Matrix Resurrections parallel zum Kinostart auch bei HBO Max gelaufen ist. Das soll die Einnahmen an den Kinokassen verringert haben, heißt es in der Klageschrift.
Warner hatte aufgrund der Coronapandemie für 2021 die Strategie umgesetzt, alle Warner-Spielfilme parallel zum Kinostart auch bei HBO Max zur Verfügung zu stellen. Für das Jahr 2022 werden Warner-Filme wieder erst exklusiv im Kino laufen.
Village Roadshow wirft Warner vor, den Kinostart von Matrix Resurrections vorgezogen zu haben, um den Film noch parallel bei HBO Max laufen zu lassen. Mit diesem Schritt wollte Warner nach Ansicht des Klägers vor Ablauf des Jahres 2021 mehr Abonnenten für HBO Max gewinnen. Die Vorverlegung des Kinostarts sei ein Verstoß gegen den Vertrag zwischen Warner und Village Roadshow gewesen.
Hat Warner Vertragsbruch begangen?
Diese Taktik soll intern bei Warner als Project Popcorn bezeichnet worden sein. Dabei sei es darum gegangen, gezielt die Einnahmen an der Kinokasse gegen die Einnahmen aus dem Streaming-Geschäft zu tauschen. Dadurch sei Village Roadshows nicht an den Einnahmen an der Kinokasse beteiligt gewesen und das habe die Umsatzbeteiligung an den Einnahmen von Warner verringert. Auch damit habe Warner Vertragsbruch begangen, wirft Village Roadshow in der Klage vor.
Der Film hätte "eine unglaublich wertvolle Fortsetzung der Matrix-Trilogie" sein sollen, heißt es in der Klage. Stattdessen sei damit der Wert von HBO Max in die Höhe getrieben worden, weil Abonnenten den Film anschauen konnten, ohne ein Kino besuchen zu müssen. Das habe für Warner eine Steigerung der Abozahlen bedeutet. Diese Entscheidung habe "dem gesamten Matrix-Franchise schweren Schaden zugefügt", lautet es in der Klageschrift.
Warner bestätigt laufendes Schiedsverfahren
Warner hat die Klage in einer Stellungnahme als "einen unseriösen Versuch von Village Roadshow" bezeichnet, "sich seiner vertraglichen Verpflichtung zu entziehen", berichtet The Verge, das eine solche Stellungnahme erhalten hat. Demnach laufe seit vergangener Woche ein Schiedsverfahren zwischen Warner und Village Roadshow.
In Deutschland ist Warner mit HBO Max nicht aktiv. Der Grund liegt darin, dass Warner Ende 2019 mit Sky einen Exklusivvertrag geschlossen hat, der noch bis mindestens 2025 läuft und verhindert, dass HBO Max hierzulande starten kann. Sky bietet neue Inhalte von HBO Max teilweise ohne große Verzögerung in Deutschland an - im Fall von Matrix Resurrections galt das jedoch nicht. In Deutschland lief der Matrix-Film ohne Streaming-Konkurrenz.
Ein anderer Streit um Streamingstart parallel zum Kino
Im vergangenen Jahr gab es eine rechtliche Auseinandersetzung rund um die Veröffentlichung eines Kinofilms auf einer Streaming-Plattform parallel zum Kinostart: Scarlett Johansson reichte im Juli 2021 Klage gegen Disney ein, weil die Marvel-Verfilmung Black Widow parallel zum Kinostart als VIP-Titel bei Disney+ erschienen ist. Johansson warf Disney vor, gegen geltende Verträge verstoßen zu haben und wollte erreichen, dass sie angemessen an den Einnahmen des Films beteiligt wird. Disney und Scarlett Johansson haben sich dann im Herbst 2021 geeinigt und Johansson hat eine Zahlung in nicht genannter Höhe von Disney erhalten.
Anders als bei Black Widow lief Matrix Resurrections auf HBO Max ganz ohne weiteren Aufpreis. Um Black Widow direkt zum Kinostart sehen zu können, mussten Abonnenten von Disney+ ein Vielfaches des Abopreises bezahlen. Bei HBO Max waren nur die normalen Abogebühren nötig, um den Film parallel zum Kino als Stream sehen zu können.
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