Neues, leistungsfähiges System on a Chip
Im Inneren des Mate 9 arbeitet Huaweis neues Kirin-960-SoC, das aus vier A73-Kernen mit einer Taktrate von 2,4 GHz und vier A53-Kernen mit 1,8 GHz besteht. Die Kerne teilen sich die Arbeit nach dem Big-Little-Prinzip. Mit der Mali-G71-MP8 hat Huawei eine Grafikeinheit verbaut, mit der das SoC erstmals von der Leistung her mit den aktuellen Top-Chips von Qualcomm und Samsung mithalten soll.
Vom Hersteller präsentierte Benchmark-Ergebnisse legen diesen Schluss nahe. Genaueres können wir aber erst nach eigenen Tests sagen. Die Benutzeroberfläche läuft während unseres Hands On flüssig, Apps starten sehr schnell. Auf dem Mate 9 läuft Emotion UI 5.0, das auf Android 7.0 alias Nougat basiert. Das Smartphone ist Daydream-Ready, unterstützt also Googles neue VR-Plattform.
EMUI 5.0 und 4 GByte Arbeitsspeicher
Huawei hat die Oberfläche eigenen Angaben zufolge entschlackt und auf ein unauffälligeres Design gesetzt. 90 Prozent der Funktionen sollen jetzt in maximal drei Schritten erreichbar sein. Während unseres Hands On konnten wir dies noch nicht genau überprüfen; der erste Eindruck des UI ist aber gut, insgesamt wirkt es etwas gesetzter und weniger verspielt als vorher.
Huawei hat 4 GByte Arbeitsspeicher verbaut, der eingebaute Flash-Speicher ist 64 GByte groß und unterstützt UFS 2.1. Zusammen mit einem besseren Filemanagement-System soll gesichert werden, dass Zugriffe auf den Speicher auch nach mehreren Monaten nicht langsamer werden.
Das Mate 9 unterstützt Cad13-LTE, das in Deutschland allerdings noch nicht nutzbar ist. Nutzer können mit dem Mate 9 zwei Nano-SIM-Karten verwenden; dann kann allerdings keine Micro-SD-Karte genutzt werden, da diese sich den Steckplatz mit der zweiten SIM-Karte teilt. WLAN beherrscht das Smartphone nach 802.11ac, Bluetooth läuft in der Version 4.2. Ein GPS-Empfänger und ein NFC-Chip sind eingebaut.
Eigenes Schnellladesystem lädt 100 Prozent in 90 Minuten
Der nicht ohne Weiteres wechselbare Akku hat eine Nennladung von 4.000 mAh und soll weit über einen Tag intensiver Nutzung reichen. Innerhalb von 90 Minuten soll er über ein spezielles Netzteil wieder voll aufgeladen werden können. Huawei nennt seine Schnellladetechnik "Supercharge". Geladen wird das Smartphone über einen USB-Typ-C-Stecker.
Auf der Rückseite des gut verarbeiteten Metallgehäuses ist ein Fingerabdrucksensor eingebaut. Dieser ermöglicht nicht nur, das Smartphone zu entsperren, sondern bietet auch einige Extrafunktionen. So können Nutzer damit unter anderem Anrufe annehmen, die Benachrichtigungsleiste ausklappen oder Fotos in der Galerie-App durchblättern.
Das Mate 9 misst 156,9 x 78,9 x 7,9 mm und wiegt 190 Gramm. Huawei hat auch eine zweite Version des Smartphones zusammen mit Porsche Design vorgestellt, die 6 GByte RAM und 256 GByte Flash-Speicher haben wird. Das Porsche Design Huawei Mate 9 ist 5,5 Zoll groß und hat ein 1440p-Display mit abgerundeten Rändern.
Fazit
Unser erster Eindruck vom Mate 9 ist gut. Die Verarbeitung ist tadellos, gut gefallen uns die vom Mate S übernommenen Designelemente. Huawei hat auch bei seinem neuen Smartphone die Dual-Kamera des P9 eingebaut und noch etwas verbessert.
Es ist das erste Topgerät von Huawei, das von der reellen Prozessorleistung her auf einem vergleichbaren Stand wie die Konkurrenz von Qualcomm und Samsung liegt. Dafür verantwortlich ist vor allem die stark verbesserte Grafikeinheit, die in der Vergangenheit die Benchmark-Ergebnisse von Huawei-Geräten nach unten drückte.
Interessant ist das Smartphone vor allem aufgrund des neuen Chipsets, das merklich stärker als die bisherigen SoCs Huaweis ist, sowie der Kamera und den allgemeinen Detailverbesserungen. Nach dem Ausfall des Galaxy Note 7 von Samsung erscheint uns das Mate 9 dadurch als eines der interessantesten Geräte mit einer Displaydiagonale größer als 5,5 Zoll. Das Smartphone soll ab Mitte November 2016 erhältlich sein und 700 Euro kosten. Die Porsche-Edition soll 1.400 Euro kosten.
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Mate 9 im Hands On: Huaweis neues Mate mit doppelter Kamera kostet 700 Euro |
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