Massenausreise: Russland fehlen 170.000 IT-Fachkräfte
Seit Beginn des Ukrainekriegs verlassen immer mehr IT-Experten das Land. Ursache seien die Sanktionen.

Die Auswirkungen der Massenausreise russischer IT-Fachkräfte infolge des Ukrainekriegs lässt sich nun mit offiziellen Angaben beziffern. "Die Höhe des Bedarfs wird von Experten auf etwa 170.000 geschätzt, dabei sind insgesamt in der Branche etwa eine Million Menschen beschäftigt", sagte Russlands Vize-Innenminister Igor Subow laut dpa am Dienstag auf einer in den sozialen Netzwerken übertragenen Sitzung des Föderationsrats dem russischen Oberhaus des Parlaments.
Ursache für die massive Abwanderung von Fachkräften sind laut Subow die westlichen Sanktionen gegen Russland, die seit dem Angriff auf die Ukraine eingeführt und ausgeweitet wurden. Er räumte ein, dass die Abwanderung der Spezialisten "erheblich" sei. Subow bat den Föderationsrat darum, eine Gesetzesinitiative zu unterstützen, die es ausländischen IT-Spezialisten erleichtern soll, eine Aufenthaltsgenehmigung in Russland zu erhalten.
In den letzten Monaten gab es bereits Berichte über mögliche Maßnahmen, mit denen Russland dem plötzlichen Fachkräftemangel entgegenwirken will. Im April kündigten russische Militärkommissare an, dass Unternehmen einen Aufschub der Wehrpflicht für angestellte IT-Spezialisten beantragen können. Ebenfalls im April berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tass über Pläne, nach denen Gefängnisinsassen mit IT-Kenntnissen diese per Remote-Arbeit in IT-Unternehmen zur Verfügung stellen sollen.
Zahlreiche Unternehmen, vor allem aus Europa und den USA, zogen sich nach Beginn des Ukrainekriegs vom russischen Markt zurück und schlossen Standorte. Zuletzt holten Unternehmen wie die Deutsche Telekom und die Deutsche Bank Teile ihrer russischen Belegschaft nach Deutschland. Bei der Deutschen Bank handelt es sich Berichten zufolge um eine mittlere dreistellige Zahl, bei der Deutschen Telekom ist ein Großteil der Entwickler aus Russland zu anderen Standorten gewechselt. Laut auswärtigem Amt wurden nach Beginn des Ukrainekrieges bereits Hunderte Arbeitsvisa ausgestellt.
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