Mass Effect 3 angespielt: "Die Reaper sind höher entwickelt als wir"

Ein kleiner Junge spielt mit einem Plastikraumschiff: Das ist eine der ersten Szenen von Mass Effect 3. Commander Shepard sieht zu - aber allzu lange hat Shepard nicht Zeit, sich an seine Kindheit zu erinnern. Nur wenige Augenblicke nach dem ruhigen Start des Rollenspiels von Bioware(öffnet im neuen Fenster) muss der Commander - obwohl er offiziell vom Dienst suspendiert ist - zu einem Treffen mit Admirälen. Der Kontakt zu zwei Außenposten ist verlorengegangen, irgendetwas scheint da draußen im All vor sich zu gehen.
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Dann überstürzen sich die Ereignisse: Die außerirdischen Reaper sind fast im gleichen Augenblick beim Mond angekommen. Sekunden später tauchen sie in den Erdorbit ein - und fangen sofort an, Städte zu bombardieren. "Die Reaper sind höher entwickelt als wir. Mächtiger. Intelligenter" , sagt Shepard.






Der Commander ist auch im dritten Teil der Mass-Effect-Trilogie die Hauptperson. Spieler können erneut per Savegame ihren Helden aus dem Vorgänger übernehmen, oder einen männlichen oder weiblichen Helden neu erstellen. Die Charaktergenerierung erinnert bis auf kleine Details an Teil 1 und 2. Dann fängt ohne allzu viel weiteren Vorlauf die Handlung an. Etwa die erste halbe Stunde von Mass Effect 3 beschreibt als Tutorial die Ankunft der Reaper und die Flucht von Shepard von der Erde.
So spektakulär die Story anfängt: Sobald der Spieler nach den langen, gut gemachten Introsequenzen die Kontrolle über den Commander hat, wirkt alles weniger dramatisch. Gemeinsam mit einem Begleiter sprintet und springt der Spieler über ein paar Trümmer, feuert mit Handfeuerwaffen auf Aliens und lässt sich dann von seinem alten Raumschiff Normandy abholen. Probleme der Zivilbevölkerung spielen keine große Rolle, sonderlich episch wirkt das Ganze auch nicht mehr.
Mission führt zum Mars
Per Normandy geht es dann auf den Mars - warum, verraten wir jetzt nicht. Dort wird das Spiel deutlich packender: Begleitet von den alten Freunden Kaiden und James stürzen wir uns auf den roten Planeten - und zwar unter Zeitdruck, denn aus der Ferne nähert sich ein riesiger Sandsturm. Die Entwickler von Bioware haben offenbar eines ihrer Versprechen eingelöst: Die Feuergefechte von Mass Effect 3 haben uns deutlich mehr Spaß gemacht als die im Vorgänger.
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Shepard folgt im Grunde zwar wieder nur einem streng vorgegebenen Schlauchlevel, aber dabei passiert viel. Er überrascht einen Trupp Cerberus-Soldaten, die in aller Seelenruhe menschliche Wissenschaftler exekutieren - natürlich geben wir unser Bestes, sie zu erreichen. Deckung spielt in den Kämpfen eine größere Rolle als bisher, stellenweise erinnert das Vorgehen von Freund und Feind fast schon an Gears of War 3: Hinter Betonpfeilern oder sonstigen Barrikaden können wir die Gegner ins Visier nehmen, ohne allzu viel Schaden zu nehmen.
Die Feinde stürmen dafür wesentlich engagierter auf uns zu - und haben teilweise schwere Schutzschilde in der Hand, an denen vorbei wir sehr genau auf hervorstehende Extremitäten zielen müssen. Außerdem helfen die übersinnlichen Kräfte: Von Anfang an können wir etwa unsere Schüsse mit einem Feuereffekt anreichen - was dann gleich beim ersten Treffer den Weg zum Erfolg "Pyromane" freischaltet, für den wir aber Hundert Feinde mit den Flammenschüssen ausschalten müssen. Wesentlich praktischer gegen die Schutzschild-Angreifer ist der Effekt, mit dem wir sie emporheben und eine Zeitlang in gut zwei Meter Höhe herumtrudeln lassen können.
Zwischendurch gibt es zur Abwechslung auch mal ein kleines Rätsel: So müssen wir in einer Dekontaminationskammer zwei Schutzschilde so ausrichten, dass sie nicht den Weg zur Tür blockieren. Und wir müssen mit unseren Begleiter und einigen anderen Figuren per Multiplechoice-Dialog plaudern - wobei sich herausstellt, dass auch in Teil 3 die vorgegebenen Antworten teils im krassen Gegensatz zu dem stehen, was Shepard dann tatsächlich sagt.
Dafür ist der Einsatz insgesamt spannend in Szene gesetzt, es gibt Überraschungen, und auch grafisch wirkt das Geschehen überzeugend - wenn auch nicht wesentlich schöner als der direkte Vorgänger. Wer die Erde selbst retten möchte, muss sich nicht mehr allzu lange gedulden: Mass Effect 3 erscheint am 8. März für Windows-PC, Xbox 360 und die PS3.



