Maschinenstürmer: US-Bürger attackieren selbstfahrende Waymo-Autos
Mehr als 20 zum Teil gefährliche Angriffe in zwei Jahren: Manche Einwohner von Chandler im US-Bundesstaat Arizona sind gegen die Tests von autonom fahrenden Autos in ihrer Stadt. Einige haben Autos von Waymo beschädigt und Insassen tätlich angriffen.

Randale gegen Waymo: Im US-Bundesstaat Arizona haben Unbekannte wiederholt autonom fahrende Autos der Alphabet-Tochter beschädigt. In Arizona wurde im vergangenen Jahr eine Frau bei einem Unfall mit einem autonom fahrenden Auto getötet.
Seit 2017 testet Waymo, ehemals Googles Autoprojekt, in Chandler die autonom fahrenden Chrysler Pacifica. Seit gut einem Monat sind die Fahrzeuge in dem Vorort von Phoenix auch als Taxis im Einsatz.
Offensichtlich sind nicht alle Bewohner mit dem Test einverstanden: Es habe mindestens 21 Angriffe auf die Fahrzeuge gegeben, berichtet die Tageszeitung New York Times. Die harmlosesten waren laute, verbale Unmutsbekundungen. Es gab aber durchaus auch Vandalismus und sogar gewalttätige Übergriffe. So warfen Passanten Steine auf die Autos oder schlitzten Reifen auf.
In anderen Fällen wurden die Fahrzeuge und das Sicherheitspersonal darin bedroht - einmal mit einem Kunststoffrohr, ein anderes Mal mit einer Pistole. Einige Sicherheitsfahrer wurden auch tätlich angegriffen. Ein Autofahrer hat mehrfach versucht, die Waymo-Fahrzeuge von der Straße zu drängen. Er setzte sich selbst vor das Waymo-Auto, bremste abrupt und zwang es dadurch zu einer Notbremsung. Er begründete seine Aktionen gegen Waymo damit, dass sein Sohn beinahe von einem solchen Auto angefahren worden wäre.
Am 18. März 2018 ereignete sich in Tempe, einer Nachbarstadt von Phoenix, ein tödlicher Unfall mit einem autonom fahrenden Auto von Uber. Der Volvo erfasste eine Fußgängerin, die bei Dunkelheit eine Straße überquerte und verletzte sie tödlich. Die Aufsichtsperson, die zur Sicherheit im Auto mitfuhr, war einem von der Polizei veröffentlichten Video zufolge in dem Moment abgelenkt.
Douglas Rushkoff, Medientheoretiker an der City University of New York und Autor des Buches Throwing Rocks at the Google Bus, hat Verständnis für die Übergriffe: Er vergleicht die autonomen Fahrzeuge mit Streikbrechern. "Es macht sich der Eindruck breit, dass die großen Konzerne, die an fahrerlosen Technologien arbeiten, nicht unser Bestes wollen", sagte er der New York Times.
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