Mars: Die Nasa gibt den Rover nicht auf

Seit 11. Juni 2018 gibt es keinen Kontakt mehr zum Mars Rover Opportunity. Entgegen dem ursprünglichen Plan werden die Versuche zur Kontaktaufnahme dennoch nicht abgebrochen.

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Der Marsrover Opportunity in einer künstlerischen Darstellung
Der Marsrover Opportunity in einer künstlerischen Darstellung (Bild: Wikimedia)

45 Tage hatte die Nasa dem Marsrover Opportunity gegeben, um sich auf der Erde zu melden, nachdem wieder genug Sonnenlicht auf die Solarzellen des Rovers fiel, um dessen Akkus aufzuladen. Diese Zeit ist vorbei. Der Rover hat sich nicht gemeldet. Dennoch sollen die Kontaktversuche fortgesetzt werden. Die Ingenieure der Nasa gehen davon aus, dass sich im Sturm viel Staub auf den Solarzellen des Rovers abgelagert hat. Es gäbe zwar genug Licht, aber Zellen erzeugen dennoch nicht genug Strom. Sie wollen abwarten, ob sich das Problem von alleine löst, wenn der Wind den Staub von den Zellen bläst.

Ein globaler Staubsturm auf dem Mars brachte den Rover Opportunity nach über 14 Jahren auf dem Planeten in Schwierigkeiten. Unter den massiven Staubwolken gelangte kein Sonnenlicht mehr auf die Oberfläche des Mars. Nie zuvor wurde ein derart starker Abfall der Helligkeit am Tag beobachtet. Opportunity befand sich während des Sturms mitten in einer Gegend, in der Staub hoch in die Atmosphäre gehoben wurde. Auf dem Mars ist dieser Prozess selbstverstärkend. Je mehr Staub in die Atmosphäre gelangt, desto stärker werden die Stürme.

Aber ohne Sonnenlicht können die Akkus des Rovers nicht wieder aufgeladen werden. Am 12. Juni versetzte er sich in einen Ruhezustand. Seitdem sind alle Versuche der Kontaktaufnahme gescheitert, obwohl sich die Staubwolken des Sturms inzwischen wieder gelegt haben. Unklar ist auch, ob alle Instrumente des Rovers die Kälte auf dem Mars überstanden haben. Einige Instrumente werden im Normalfall elektrisch beheizt. Im Inneren des Sturms sanken die Temperaturen zwar weniger stark ab, als an normalen Tagen, aber inzwischen wirkt dieser Effekt nicht mehr.

Staubteufel sollen den Rover saubermachen

Zwischenzeitlich wurde der Rover auch aus dem Orbit fotografiert. Nach Einschätzung der Wissenschaftler sollten sich im Sturm keine zu großen Staubmengen auf dem Rover abgelagert haben, als dass sie nicht wieder gesäubert werden könnten. Probleme mit Staub auf Solarzellen gab es bereits bei früheren Stürmen. Dabei kam es aber immer wieder zu sogenannten Cleaning Events, bei denen der Staub von den Zellen entfernt wurde. Vermutet wird, dass Wind von Staubteufeln dafür verantwortlich ist, die in der Mittagswärme des Mars entstehen können. Die Jahreszeit der meisten Staubteufel steht aber erst noch bevor.

Diese Tatsache war wohl das ausschlaggebende Argument für die Fortsetzung der Kontaktversuche. Sollten diese erfolglos bleiben, soll im Januar 2019 nochmals über ihre Fortsetzung beraten werden. Opportunity landete am 25. Januar 2004 in der Tiefebene Meridiani Planum. Die geplante Missionsdauer betrug 90 Tage, bis zum Juni waren es über 14 Jahre.

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