Markenstreit mit Groupon: Bis zu 250 US-Dollar pro Minute für Gnome
Auch ohne Pressemitteilung war das Medienecho riesig und die Technik ist durch die vielen Spenden überfordert worden, schreibt ein Mitglied des Gnome-Vorstands in der Auswertung der Kampagne zur Unterstützung des Markenstreits mit Groupon.

Der Schritt, juristische Auseinandersetzungen in die Öffentlichkeit zu tragen, könne für ein freies Softwareprojekt auch starke negative Konsequenzen haben, schreibt der Aktivist und Vorstandsvorsitzende der Software Freedom Conservancy Bradley Kuhn über den Aufruf zur Spende, um den Markenstreit von Gnome mit Groupon zu unterstützen. Diese Aussage wird von Gnome-Vorstandsmitglied Tobias Müller voll unterstützt, die Aktion sei ein "reines Glücksspiel" gewesen.
Doch trotz der von Müller als "bestenfalls einfach" beschriebenen Vorbereitungen sei das Gnome-Projekt mit dem Ausgang natürlich zufrieden und von der Fülle an Reaktionen schlicht überrascht worden. So sei die Aktion mit nahezu einem Retweet pro Sekunde bedacht worden, durchschnittlich seien 20 US-Dollar gespendet worden, was zu durchschnittlich 75 US-Dollar pro Minute aufsummiert werden kann. Der von Müller veröffentlichten Statistik zufolge stieg diese Rate zwischenzeitlich gar auf bis zu 250 US-Dollar je Minute an.
Aus technischer Sicht sei diese Kampagne sogar zu erfolgreich gewesen, da für den Umgang mit den Paypal-Spenden nur ein "selbst erstelltes, sehr rudimentäres Makefile" benutzt wird, so dass viele der Beiträge noch im Nachhinein verifiziert werden mussten. Insgesamt hat Gnome innerhalb knapp eines Tages mehr als 100.000 US-Dollar an Zuwendungen erhalten. Das Geld wird nach der überraschenden Beilegung des Streits mit Groupon dem Projekt zugutekommen.
Auch haben Müller und seine Mitstreiter nicht erwartet, dass die einfache Kampagnenseite so viele Zugriffe erzeuge. Neben Webseiten, die von einer großen Community getragen werden wie Reddit oder Hackernews, berichteten auch viele Technikmedien über die Kampagne, und das, obwohl die Hacker versäumt hätten, Pressemitteilungen an die meisten der Nachrichtenseiten zu verschicken.
"Liebes Internet, Danke" und "nochmal: Danke allen Beteiligten. Das hätte genauso gut das Ende der Gnome-Foundation bedeuten können". Nach dem Einlenken Groupons wurde der Streit zwar offiziell beigelegt, die Arbeiten an der Umbenennung seiner Produkte muss Groupon allerdings noch abschließen, was wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird.
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die könnten das Geld auch bitter gebrauchen :D
Generell nein - wenn es eine Zweckbindung gibt, muss man ein internes Konto für den...
Die wird ja dann auch vom Steuerzahler gerettet, falls sie sich mal wieder verzockt hat.