Mame: Arcade-Emulator wechselt nach 19 Jahren auf die GPL
Der Emulator für Arcade-Automaten, Mame, steht jetzt unter der GPL. Die fast 20 Jahre alte Software nutzte zuvor eine eigene nichtfreie Lizenz. Entsprechend langwierig war die Arbeit zur Umlizenzierung.

Die Lizenz von Software zu ändern, kann sehr einfach sein, falls ein einziges Unternehmen oder eine Organisation sämtliche Rechte dazu an dem Code besitzt. Bei Community-Projekten ist dies typischerweise aber nicht der Fall. Die Entwickler des Emulators für Arcade-Automaten, Mame, haben es dennoch geschafft, mit ihrem Projekt auf die GPL zu wechseln.
Mame steht der Ankündigung zufolge damit erstmals seit 19 Jahren unter einer Lizenz, die sowohl die Open Source Initiative (OSI) als auch die Free Software Foundation (FSF) als Open Source beziehungsweise freie Software anerkennen. Bisher war die kommerzielle Nutzung des Codes von Mame durch eine eigens geschriebene Lizenz nicht erlaubt. Debian sortierte das Mame-Paket deshalb auch klar in den nichtfreien Teil seiner Distribution ein.
Für die nun geschehene Umlizenzierung musste das Team sämtliche Personen kontaktieren, die jemals zu Mame beigetragen haben, und mit ihnen die gewünschte künftige Lizenz besprechen. Dies habe zehn Monate gedauert, was angesichts des Alters des Projekts verblüffend wenig ist. Mit mehr als 90 Prozent aller Dateien steht ein Großteil von Mame nun unter der freizügigen BSD-Lizenz. Das Gesamtprojekt wird dennoch unter der Copyleft-Lizenz GPL vertrieben.
Umlizenzierungen werden wegen der verschiedenen damit verbundenen Probleme vergleichsweise selten umgesetzt. Dennoch gibt es neben Mame einige weitere erfolgreiche Bespiele für derartige Bemühungen. Bekanntheit erlangte etwa der Wechsel von der GPL zur LGPL beim VLC-Player, dessen Nutzen die FSF allerdings in Zweifel gezogen hatte.
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Doch wenn das Erbe nicht angenommen wird.