Malware: Ransomware-Angriff auf Gigabyte betrifft auch Intel und AMD
Der Mainboardhersteller Gigabyte wurde gehackt. In einer Lösegeldforderung wird auf vertrauliche Dokumente von Intel und AMD verwiesen.

Der taiwanesische PC- und Hardware-Hersteller Gigabyte ist Opfer eines Ransomware-Angriffs geworden. Die Angreifer-Gruppe will dabei mehr als 100 GByte Daten kopiert haben. Darunter sollen sich Dokumente von Intel und AMD befinden, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind.
Gigabyte bestätigte der chinesischen Nachrichtenseite United Daily News einen Cyberangriff, von dem eine kleine Anzahl Server betroffen sei. Nachdem der Angriff entdeckt worden war, nahm Gigabyte die Server vom Netz und informierte die Strafverfolgungsbehörden. Kunden berichten, dass sie nicht mehr auf Supportdokumente des Herstellers zugreifen könnten.
Laut dem Onlinemagazin Bleepingcomputer soll die Ransomware-Gruppe RansomEXX hinter dem Angriff stecken. Diese drohe auf ihrer Webseite mit der Veröffentlichung der Daten, sollte kein Lösegeld bezahlt werden. Dort behaupte die Gruppe, aus dem internen Netzwerk von Gigabyte sowie einem Git-Repository von American Megatrends insgesamt 112 GByte an Dokumenten heruntergeladen zu haben.
Viele der Dateien seien als vertraulich eingestuft, darunter Dokumente von Intel, AMD und American Megatrends. Als Beispiele habe die Ransomwaregruppe vier Screenshots veröffentlicht, darunter ein "Potential-Issues"-Dokument von Intel sowie einen AMD Revision Guide.
Intel verlor im vergangenen Jahr streng geheime Dokumente
Vor einem Jahr waren interne Daten von Intel auf einer File-Sharing-Plattform veröffentlicht worden, unter anderem als "vertraulich" oder streng geheim" gekennzeichnete Dokumente. Enthalten waren beispielsweise technische Spezifikationen, Produktanleitungen und Handbücher für Prozessoren aus dem Jahr 2016, darunter das Chipsatzdesign der Kaby-Lake-Plattform, die Intel Management Engine (ME) und verschiedener Quellcode.
Im März 2021 wurde der Computerhersteller Acer von der Ransomwaregruppe Revil angegriffen. Verlangt wurde ein Lösegeld von 50 Millionen US-Dollar. Die Höhe der Lösegeldforderung an Gigabyte ist derzeit nicht bekannt.
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