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Malware: Ransomware verhindert gedruckte Zeitung

Keine E-Mails , keine Arbeitsrechner und keine gedruckte Zeitung: Die Heilbronner Stimme wurde gehackt.
/ Moritz Tremmel
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Fehlt heute am Zeitungskiosk: Die Heilbronner Stimme. (Bild: Michael Gaida/Pixabay)
Fehlt heute am Zeitungskiosk: Die Heilbronner Stimme. Bild: Michael Gaida/Pixabay

Nach einem Ransomwareangriff ist die Zeitung Heilbronner Stimme heute nicht in ihrer gedruckten Variante erschienen. Stattdessen gibt es die Zeitung als E-Paper-Ausgabe zum Download. Ab wann wieder eine gedruckte Zeitung erscheinen kann, ist derzeit unklar. Die Stimme Mediengruppe hofft auf nächste Woche.

Laut der Heilbronner Stimme hat ein Ransomwareangriff die Systeme der Zeitung sowie weiterer Unternehmen der Stimme Mediengruppe seit der Nacht zum 14. Oktober 2022 lahmgelegt. "Die IT-Abteilung und externe Cyberexperten arbeiteten derzeit daran, die lahmgelegten Systeme wieder zum Laufen zu bekommen," sagte Chefredakteur Uwe Ralf Heer(öffnet im neuen Fenster) .

Es liege ein Bekennerschreiben vor, das auf einen Erpressungsversuch hindeute, teilte die Zeitung mit. Eine konkrete Lösegeldforderung sei jedoch bis Samstagnachmittag nicht eingegangen, erklärt Heer. In ähnlichen Fällen hätten die Erpresser siebenstellige Lösegeldforderungen erhoben, schreibt die Zeitung. Die Polizei habe bereits Ermittlungen aufgenommen. Bei den Tätern soll es sich um eine bekannte Ransomwaregruppe handeln, deren Namen die Heilbronner Stimme allerdings nicht nennt. Ob auch interne Daten oder Kundendaten kopiert wurden, ist derzeit nicht bekannt.

Untersuchungen und eine paralelle Produktionslandschaft

Die Mediengruppe ist seit den Morgenstunden des 14. Oktober weder telefonisch noch per E-Mail erreichbar. "Alle Systeme sind bis auf Weiteres blockiert, darunter das Anzeigensystem, Redaktionssystem, Vertriebssystem und weitere Bereiche," heißt es in einem Bericht auf der Webseite der Zeitung.

Gemeinsam mit der Polizei und dem Innenministerium untersuchen Sicherheitsexperten den Vorfall. Nahezu alle Angestellten müssten von zu Hause aus auf ihren Privatgeräten arbeiten. Es müssten neue Arbeitsabläufe und E-Mail-Adressen eingerichtet werden. Die IT-Abteilung und externe Cyberexperten hätten binnen kürzester Zeit eine parallele Produktionslandschaft erstellen können, sagte Heer der Deutschen Presse-Agentur. Die Übertragung der Daten zum Druck klappe jedoch noch nicht.


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